Eine Idee Liebe: Eifersucht, die kleine Schwester der Treue?
Doch was ist die Eifersucht eigentlich und welchen Nutzen hat sie?
Was Cora da so zur Weißglut getrieben hat, ist das ätzende Gefühl der Eifersucht. Dieses glühende, keifende Etwas, welches sich von ganz unten unseren Hals hinaufschiebt, den Magen verkrampfen lässt und im Kopf die schlimmsten Fantasien auslöst.
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Eifersucht nicht das eine Gefühl ist, sondern eine Mischung aus einer ganzen Menge an Emotionen. Dazu gehören Angst, Unsicherheit, Trauer und – wie in Coras Fall – Wut. Dabei gibt es das Gefühl der Eifersucht nicht nur in der monogamen Zweierbeziehung, sondern kann auch in ganz anderen Bereichen auftreten. Im Job, beim Sport oder auch in Freundschaften. Selbst im Tierreich konnten Wissenschaftler*innen bereits Eifersucht nachweisen. Bei einem Experiment der Universität San Diego in Kalifornien zeigte sich, dass Hunde auf sich aufmerksam machten, wenn Herrchen oder Frauchen sich mit einem Stoffhund beschäftigten, welches auf Knopfdruck mit dem Schwanz wedelte. Die Forscher sehen dies als Bestätigung dafür, dass Eifersucht im Bereich der Instinkte angesiedelt ist.
Eifersucht entsteht nüchtern betrachtet immer dann, wenn eine Zweierbindung von außen bedroht zu sein scheint. Dies lässt sich besonders schön bei Kindern betrachten, die sich durch das neue Geschwisterchen zurückgesetzt fühlen oder eben in Beziehungen, in denen die Aufmerksamkeit des Partners oder der Partnerin nicht mehr ungeteilt vorhanden ist.
Werden also starke Gefühle ausgelöst, weil der Kollege befördert wurde und nicht man selbst, handelt es sich hierbei nicht um Eifersucht, sondern um Neid.
Außerdem gilt: Eifersucht hat nichts mit einer Sucht im engeren Sinne zu tun. Vielmehr setzt sich das Wort aus den althochdeutschen Worten für bitter oder herb (eiver) und Krankheit oder Seuche (suht) zusammen.
Warum sind wir eifersüchtig?
Evolutionsbiologisch betrachtet hat die Eifersucht das Ziel, die Familie zusammenzuhalten. Sie sorgt dafür, dass sich keine Kuckuckskinder einschleichen. So schreibt der Psychologe David Buss in seinem Buch Wo warst Du? Der Sinn der Eifersucht: „Die sexuelle Untreue der Frau untergräbt das Vertrauen des Mannes, der leibliche Vater ihrer Kinder zu sein. Ein betrogener Mann läuft Gefahr, Jahre- oder sogar Jahrzehnte lang in die Kinder eines anderen Mannes zu investieren.“
Dennoch empfinden natürlich nicht nur Männer Eifersucht. Auch Frauen können schier rasend werden vor Ungewissheit und Misstrauen gegenüber dem Partner. Wissenschaftlich betrachtet sind Frauen jedoch aus anderen Gründen eifersüchtig. „Die meisten verzeihen einen Seitensprung ohne emotionale Beteiligung eher, als den Albtraum ertragen zu müssen, dass eine Konkurrentin die Zärtlichkeit, Zeit und Zuneigung ihres Partners für sich gewinnt“, so Buss.
Heute geht es natürlich weniger um die Sicherstellung des Erbguts, stattdessen ist die Eifersucht eine Art Kulturgut geworden. Man ist eifersüchtig, weil man die/ den andere*n liebt, weil man Nähe möchte und auch, weil man es so gelernt hat. Filme, Bücher und Serien zeigen uns immer wieder das ideal der lebenslangen Beziehung auf, welches es z beschützen gilt. Wird dieses Ideal bedroht, haben wir Angst gesellschaftlich zu scheitern und reagieren mit Eifersucht auf die/den Nebenbuhler*in.
Wann wird die Eifersucht zur Gefahr?
Die Psychologie unterscheidet zwischen unbedenklicher und krankhafter Eifersucht. Hierbei zählt zu unbedenklicher Eifersucht alles, was wie eine Art Warnsignal für die Beziehung funktioniert. „Oh, mein Partner schaut sich anderweitig um, kann es daran liegen, dass wir an unserer Beziehung arbeiten müssen? Was hat sich in den vergangenen Monaten verändert? Wie stehe ich zu meinem Partner?“ Im Falle der unbedenklichen Eifersucht kann diese sogar die Beziehung retten und stabilisieren. Dies ist bei krankhafter Eifersucht nicht der Fall.