Eine Idee Liebe: Feste Beziehung – der Niedergang des Begehrens?

Nähe durch Distanz

Ja, es ist schön sich nahe zu sein und gerade am Anfang der Beziehung möchte man, dass kein Millimeter zwischen dir und deiner*deinem Liebste*n steht. Aber Liebe braucht wie Feuer auch, Luft zum Atmen. Zu viel Nähe ist genauso schlecht wie zu viel Distanz. In einer Partnerschaft muss und soll man auch gar nicht, alles miteinander machen und teilen. Miteinander zu verschmelzen ist toll, aber danach sollte jeder auch wieder ein eigenständiger Mensch sein dürfen. Ich denke man sollte sich von der allzu romantischen Vorstellung verabschieden, dass der perfekte Partner, derjenige ist, der dich in allen Bereichen perfekt ergänzt. Denn weder du noch dein Partner sind vollkommen.

Beziehungen gehen zu Bruch, weil sich die Partner zu sehr voneinander unterscheiden oder weil sie sich zu sehr ähneln. Lass deinem Partner den Freiraum, den du gerne hättest. Die eigenen Freundschaften zu pflegen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und eigenen Aktivitäten nachzugehen, sind wichtig für eine gesunde Beziehung. Die Liebe soll schließlich kein Gefängnis sein. Aber jedes Mal, wenn du von deinen Freunden, vom Sport oder von der Arbeit zurückkommst, wirst du etwas haben, auf das du dich umso mehr freuen kannst, weil du nicht jede Minute zuvor mit diesem Menschen verbracht hast. Also, verwirkliche dich selbst, um in der Partnerschaft nicht unterzugehen. Und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt.

Anziehung durch Leidenschaft

Im Alltag geht die Anziehung oft verloren, weil man immer dasselbe, im immer gleichen Umfeld macht. Hier muss noch schnell etwas erledigt werden und da drüben flüstert die Couch. Was kann man also machen, wenn man möchte, dass das Begehren wieder wachgerufen wird? Wenn man die Leute fragt, in welchen Momenten sie ihre*n Partner*in am attraktivsten finden, kommt oft die Antwort: Wenn sie ihrer Leidenschaft nachgehen, wenn sie das tun, was sie am besten können.

Das kann beim Sport sein, beim Malen, bei einem Vortrag oder auf der Arbeit. Wir finden unsere Partner vor allem dann attraktiv, wenn sie in ihrem Element sind und ihre Augen vor Begeisterung nur so funkeln. Manchmal braucht es eben eine gewisse Distanz, um sich selbst und den anderen in einem neuen Licht betrachten zu können. Um das zu erreichen, muss man eigentlich nur Punkt eins und damit sich selbst verwirklichen. Während sich Punkt eins jedoch mehr auf die individuelle Ebene bezieht, kommt bei Punkt zwei noch eine gemeinsame hinzu. Nämlich, dass man zusammen neue Dinge ausprobiert, neue Länder erkundet, irgendetwas: Hauptsache neu. Denn Abseits des Altbekannten wartet eine Geschichte, die noch erlebt werden will.