Streitendes Paar

Eine Idee Liebe: Schatz, warum hast du mich angelogen?

Solche Lügen nennt man „prosoziale Lügen“. Sie sollen dem anderen helfen, ein gutes Gefühl zu wahren oder zu bekommen. Außerdem werden sie häufig eingesetzt, um das Gegenüber zu schützen. Forscher der Universität Aalto fanden heraus, dass sogenannte „weiße“ Lügen das soziale Gefüge sogar stabilisieren können. Prosoziale Lügen werden sogar von den vermeintlich Geschädigten häufig toleriert. Es kommt dabei jedoch sowohl auf die Intention als auch auf die Schwere der Lüge an. Die Dosis macht das Gift. Ob weiße Lügen deswegen aber gleich moralisch richtig sind, muss jede*r für sich entscheiden.

Egoistische Lügen

Ganz anders sieht es jedoch bei antisozialen oder egoistischen Lügen aus. Diese Zielen lediglich darauf ab die oder den Lügende*n zu schützen und sollen ihm oder ihr dabei helfen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. In Beziehungen kommen solche Lügen häufig zum Tragen, wenn es um Themenfelder wie Betrug, Affären oder Seitensprünge geht. Diese Art der Lüge klingt oftmals wie eine besser ausformulierte Form des kindlichen: „Ich war’s nicht, er war‘s!“ und sind meist ebenso unglaubwürdig. Antisoziale Lügner zeichnen sich dadurch aus, dass sie bewusst versuchen zu Täuschen oder aber wichtige Informationen zu verschweigen. Unter Psycholog*innen und Sozialwissenschaftler*innen gelten antisoziale Lügen als potentiell beziehungszerstörend. Doch aus welchen Gründen lügen Menschen? Ist jeder Lügner gleich ein Narzisst?

Nein, man sollte nur wissen, warum der Partner oder die Partnerin das Bedürfnis hat zu lügen und ob diese Lügen und ihr Ursprung die Beziehung ernsthaft gefährden. Da kann es durchaus hilfreich sein, wenn man zwischen den verschiedenen Arten von Lügen unterscheiden kann.  

Grundsätzlich gibt es vier Arten der Lüge, auf die in Beziehungen gerne zurückgegriffen wird.

Die Geltungslüge

Zunächst wäre da die Geltungslüge. Diese tritt immer dann ans Tageslicht, wenn der Partner lügt, um sich besser zu machen als er ist. Insbesondere zu Anfang einer Beziehung passieren Geltungslügen noch häufiger. Da wird geschwindelt was das Zeug hält. „Ich gehe mindestens 5-mal die Woche zum Sport“, oder „Quatsch, ich rauche höchstens zwei Zigaretten am Tag.“ Jedoch sollte man aufpassen, Menschen, die auch nach mehreren Monaten oder Jahren Beziehung noch viele Geltungslügen nutzen, haben in der Tendenz ein schlechteres Selbstbewusstsein und ein sehr großes Bedürfnis nach Anerkennung. Da lohnt es sich nachzufragen, woher dieser Drang zur Lüge kommt.

Die skrupellose Lüge

Skrupellose Lügen basieren häufig auf einem schlechten Gewissen. Sie werden eingesetzt, um andere zu täuschen oder sie hinters Licht zu führen. Quasi der böse Bruder der „Überraschungslüge“. Hier geht es dem Lügenden darum, sich selbst als unschuldig darzustellen, in dem er die Schuld auf jemand anderen abwälzt. Dabei kommen dann Sätze heraus wie: „Ich habe das Auto nicht zerkratzt, dass war der Nachbar.“ Das einzig gute an solchen Lügen ist, dass sie leicht zu entlarven sind, was sie jedoch nicht weniger schlimm macht.