Streitendes Paar

Eine Idee Liebe: Schatz, warum hast du mich angelogen?

Die Angstlüge

Angst gehört zu einer der häufigsten Gründe für Lügen in einer Beziehung. Dabei können die Gründe für die Angst ganz unterschiedlich aussehen. Es muss nicht immer Angst vor Gewalt sein, die uns in die Lüge treibt. Manchmal reicht es schon, dass wir glauben unser Partner hätte ein anderes/besseres Bild von uns, damit wir durch eine Lüge unser Gesicht waren wollen. In anderen Fällen ist es das antizipierte Unverständnis des Partners oder die Angst vor einer Eifersuchtsreaktion. „Ich treffe mich nach der Arbeit noch mit den Jungs auf ein Bier“, geht da leichter über die Lippen als: „Meine Ex-Freundin ist momentan aus New York hier und ich würde sie heute Abend gerne wiedersehen, weil sie so ein interessanter Mensch ist.“

Die pathologische Lüge

Hierzu muss wirklich nicht viel gesagt werden. Es gibt Menschen, die ständig lügen. Sie sind daran gewöhnt und es macht ihnen nichts aus, bei manchen Personen geht es sogar so weit, dass sie mit dem Lügen gar nicht aufhören können. Diese Art des Lügens ist pathologisch und sollte psychologisch behandelt werden. Das ist jedoch nicht die Aufgabe des Partners oder der Partnerin und man sollte sich gut überlegen, ob man eine Beziehung mit einem pathologischen Lügner weiterführen möchte, wenn dieser seine Erkrankung nicht einsieht.

Wie geht es nach der Lüge weiter?

Doch was tun, wenn man die oder den Partner*in belogen hat und einen nun das schlechte Gewissen zerfrisst. Psycholog*innen sind sich da einig, es führt nichts an der Auflösung der Lüge und dem Tragen der Konsequenzen vorbei. Tut man dies nicht, verstrickt man sich schnell in einem Teufelskreis aus aufbauenden Lügen und das schlechte Gewissen wird nur noch größer. Auch wenn es weh tut und man Angst vor der Reaktion des Partners hat, gibt es selten einen Weg an der Ehrlichkeit vorbei, denn eine verschwiegene Lüge kann auch für einen selbst weitreichende Konsequenzen haben. Dazu gehören neben Schlafstörungen und Schreckhaftigkeit auch Kopfschmerzen und Depressionen. Denn Lügen erzeugen Spannungen im Körper, die sich irgendwann entladen, auf dem einen oder anderen Weg.

Doch keine Panik, das Auflösen einer Lüge muss nicht immer das Ende der Partnerschaft bedeuten, denn wie immer in Konflikten lohnt sich retrospektiv die Frage, wie es so weit kommen konnte. Warum hat man gelogen? Warum hat man das Gefühl, dem Partner nicht die Wahrheit erzählen zu können? Was würde man gerne am eigenen Verhalten ändern? Und zu guter Letzt: Was macht das mit unserer Partnerschaft? Denn, ob das Aufarbeiten einer Lüge Nähe oder Distanz schafft, hängt ganz davon ab, wie beide Parteien mit ihr umgehen.

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Bildquelle: Alex Green von Pexels; CC0-Lizenz