Der Equal Pay Day fällt 2024 auf den 6. März. Die Gender Pay Gap in Deutschland beträgt auch dieses Jahr noch 18 Prozent. © Pexels

Equal Pay Day: Es hat sich nichts geändert 

Am 6. März dieses Jahres steht der Equal Pay Day erneut im Rampenlicht, um auf die unverändert bestehende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hinzuweisen. Dieser Tag symbolisiert, wie lange Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um das gleiche Jahresgehalt wie ihre männlichen Kollegen zu erzielen.

Laut einer Untersuchung beläuft sich der Gender Pay Gap in Deutschland weiterhin auf beachtliche 18 Prozent. Der Unterschied in der Bezahlung ist nicht nur ein statistisches Phänomen, sondern hat tief verwurzelte strukturelle Ursachen.

Ursachen und historische Entwicklung

Die Diskrepanz in der Bezahlung von Männern und Frauen hat vielschichtige Gründe. Strukturelle Unterschiede im Arbeitsmarkt, wie die Überrepräsentation von Frauen in schlechter bezahlten Berufen und Branchen sowie ihre selteneren Führungspositionen, sind die wesentlichen Faktoren. Auch die höhere Teilzeitquote bei Frauen und Unterbrechungen im Berufsleben durch Schwangerschaft und Elternzeit tragen zur Lohnlücke bei. Diese Problematik wird durch die traditionelle Rollenverteilung und die horizontale Geschlechtersegregation verstärkt, bei der geschlechtsspezifische Berufswahlen vorherrschen.

Initiativen zur Verringerung der Lohnlücke

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die zur Reduzierung des Gender Pay Gaps beitragen sollen. Gesetzliche Regelungen, wie der Mindestlohn und das Entgelttransparenzgesetz, sind ebenso Teil der Strategie wie der Ausbau der Kinderbetreuung und Projekte zur Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs von Frauen. Zudem zielen Initiativen darauf ab, die gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen durch eine Geschlechterquote in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst zu fördern.

Bewusstseinsbildung als Schlüssel

Ein weiterer zentraler Aspekt im Kampf gegen den Gender Pay Gap ist die Bewusstseinsbildung. Hier helfen Bildungs- und Beratungsangebote, die frei von Geschlechterstereotypen sind und sowohl horizontale als auch vertikale Geschlechtersegregation überwinden können. Aktionen wie der Girls‘ Day und der Boys‘ Day tragen dazu bei, Jugendlichen ein breiteres Spektrum an beruflichen Möglichkeiten aufzuzeigen, die jenseits traditioneller Geschlechterrollen liegen, und unterstützen somit eine offene und vielfältige Berufs- und Studienwahl.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Equal Pay Day weit mehr als ein symbolisches Datum ist; er ist ein Weckruf, der die Notwendigkeit unterstreicht, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen. Trotz der Fortschritte, die durch gesetzliche Regelungen und gesellschaftliche Initiativen erzielt wurden, zeigt die anhaltende Ungleichheit, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht. Die dargelegten Fakten und Perspektiven beleuchten die Komplexität des Themas und rufen zu verstärkten Anstrengungen auf, um eine gerechtere und inklusivere Arbeitswelt zu schaffen.

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Bildquelle: cottonbro studio via Pexels; CC0-Lizenz