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Erdbeben in Nepal: Onlinedienste wollen helfen

Das Erdbeben in Nepal forderte das Leben von mehr als 3700 Menschen. Kathmandu liegt in Trümmern und das Trinkwasser wird knapp. Eine Besserung der Situation ist derzeit nicht in Sicht. Nachbeben erschüttern immer noch die Gegend und verwüsten das Katastrophengebiet. Der Strom ist in weiten Teilen ausgefallen und Wasserleitungen sind nicht mehr funktionsfähig. Deshalb benötigen die Überlebenden dringend Medikamente, Wasser, Nahrung und Behausungen. Sonst drohen Seuchen und Krankheiten.

 

Kommunikation im Krisengebiet

 

Durch den Zusammenbruch der Stromversorgung wird auch die Kommunikation der Menschen erschwert oder ist ganz abgebrochen. Bekannte und Freunde von Menschen, die sich im Katastrophengebiet aufhalten, können diese nicht erreichen, um zu erfahren, ob sie in Sicherheit sind. Deshalb wollen nun Onlinedienste diese Suche erleichtert. Facebook und Google haben ihre Personen-Suchfunktionen für das Katastrophengebiet freigeschaltet.

 

Der „person finder“ von Google

 

Google bietet den „person finder“ an. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Datenbank, die jeder befüllen kann, der Informationen über Personen im Erdbebengebiet hat. Ein führender Manager von Google kam bei der Naturkatastrophe ebenfalls ums Leben. Dan Fredinburg befand sich auf einer Expedition auf dem Mount Everest. Der Verlust eines Mitarbeiters war aber nicht Grund für die Öffentlichmachung des Personen Finders. Bereits im Jahr 2010, als sich das Erdbeben in Haiti ereignete, entwickelte der Onlinedienst die Datenbank.

 

 

Der „safety check“ von Facebook

 

Bei Facebook wurde die Funktion des „safety checks“ frei geschaltet. Wenn Nutzer, die sich im Katastrophengebiet aufhalten, angeben, dass sie in Sicherheit sind, werden ihre Facebookfreunde darüber informiert. Aber auch Freunde selbst können angeben, dass ihre Freunde wohlauf sind. Dazu müssen sie diese als in Sicherheit markieren. Halten sich Freunde in Nepal auf, von denen noch keine Informationen durchgedrungen sind, bleibt ihr Status offen.

Social Media in der Katastrophe

 

Social Media sind Medien im sozialen Kontext. Information wird anders bereitgestellt als bei den Massenmedien, die allgemein und objektiv berichten (sollten). In den sozialen Medien verbreiten Individuen ihre Inhalte. Jeder kann dadurch zum Berichterstatter werden. Dies hat zahllose Vor- und Nachteile, keine Frage. Im Fall von des Personenfinders und des Sicherheitschecks koordinieren „Datenkraken“ die Informationsverbreitung. Und dies kann einem durchaus auch ein ungutes Bauchgefühl verspüren lassen. Aber wenn im Falle von Nepal Menschen schneller an Informationen über ihre Angehörigen bekommen, dann kann keiner leugnen, dass das Potential der sozialen Medien diesmal im Sinne der Menschen genutzt wird.

 

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Bildquellen: Titelbild: xiquinhosilva über CC BY 2.0