manchester-liebe-besiegt-angst-mann-mit-sonnenbrille-umarmung

Nach dem Anschlag von Manchester: Die Liebe besiegt die Angst

Von Mintje Zorn und Laura Maria Drzymalla

 

Der Angriff, welcher während eines Konzertes der US-Sängerin Ariana Grande geschah, forderte nach neuesten Angaben der Polizei vom Dienstagmorgen 22 Todesopfer, unter ihnen auch Kinder, rund 60 weitere Personen wurden verletzt. Wie die britische Presse berichtet, gab es auf Twitter schon vor der Tat Hinweise auf die bevorstehenden Explosion in der Manchester Arena. Anhänger der Terrororganisation „Islamischer Staat“ feiern den mutmaßlichen Anschlag inzwischen auf Twitter.

 

Neue und europäisch präsente Form terroristischer Bedrohung

 

Diese Art von News ist uns aus den letzten Monaten leider viel zu bitter vertraut. Diese neue und europäisch so präsente Form terroristischer Bedrohung macht uns hilflos und wütend. Sie ist nicht greifbar, kann an jedem Ort und zu jeder Zeit passieren. Wir sind machtlos dagegen, dass Anschläge dieser Art an öffentlichen Orten ausgeübt werden. Unsere Regierungen, die EU, die NATO können noch so strategisch ausgeklügelte Terrorismusbekämpfungspläne beschließen und ausüben – eine Restgefahr wird immer bleiben.

 

Eine Restgefahr wird immer bleiben

 

Das Einzige, was wir tun können, ist, trotz der Verunsicherung, trotz des klammen Gefühls im Magen, zu versuchen, keine Angst vor terroristischen Anschlägen dieser Art zu haben. Denn genau das ist das Ziel der Terrorattentäter: Angst zu schüren und die Bevölkerung einzuschüchtern. Und das darf nicht passieren, denn dann haben sie gewonnen. Es ist fürchterlich und unbegreiflich, dass schon wieder 22 Menschen ihr Leben lassen mussten, die eigentlich nur einem Popkonzert lauschen wollten. Dass Teenager und Kinder darunter sind, Schutzbefohlene, deren Tod uns härter trifft als alles andere. Fakt ist jedoch, wir können nichts dagegen tun – außer stark bleiben und uns nicht verunsichern zu lassen. Und manchmal daran zu denken, dass die so banal klingende Wahrscheinlichkeit, dass wir in der nächsten Stunde von einem Bus überrollt werden oder an einem Herzinfarkt sterben, tausend Mal höher ist, als einem Anschlag zum Opfer zu fallen.

Wir müssen trotz aller Absurdität versuchen, das Positive und Schöne an einer solchen Traurigkeit zu sehen. So lesen wir von zahlreichen Menschen in Manchester, die unter dem Hashtag RoomForManchester gestrandeten, verstörten und verletzten Konzertbesuchern nach dem Anschlag einen Schutzraum und Hilfe angeboten haben. Manchester, eine Stadt der Hilfsbereitschaft. Viele Anwohner haben via Twitter zahlreiche Schlafplätze, Essen und Trinken für Betroffene angeboten, Taxifahrer versuchten mit kostenlosen Mitfahrgelegenheiten zu helfen. Ein Hotel in der Nähe der Arena soll zudem Dutzende Kinder aufgenommen haben, die von ihren Eltern getrennt worden waren, berichtet der Spiegel.

So groß die Trauer auch ist: Liebe zwischen vertrauten Menschen und völlig Fremden ist da und nicht zu übersehen. Lasst uns das nicht vergessen in unserer Furcht und unserem Unverständnis über das, was passierte.