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Auch ein hässliches Tinder-Date ist ein gutes Tinder-Date

„In echt sieht die Person viel besser aus“ – Mal im Ernst, wie oft habt ihr diesen Satz schon von Freunden gehört oder sogar selbst gesagt. Leider beherrschen eben nicht alle Singles dieser Welt die Kunst der perfekten Selfie-Shots und sehen meistens eher unvorteilhaft auf ihren Profilbildern aus. Ich selbst kam zum Glück noch nie in die peinliche Situation, in der man sich beim ersten Date fragt „Willst du mich verarschen?“, weil das Gegenüber ganz anders aussieht als auf den Bildern. Schlechter. Okay, viel schlechter – aber viele meiner Freunde können davon ein Lied singen.

Außen Pfui, innen Hui?

Ich weiß noch genau, wie ich einmal den Tröster spielen durfte, weil das Tinder-Date einer Arbeitskollegin komplett in die Hose ging. Auf seinen Fotos online präsentierte sich der Typ in ziemlich heißen Posen, durchtrainiert und natürlich oberkörperfrei. In Wirklichkeit war davon dann aber absolut nichts mehr zu sehen – eine kleine Plauze ließ sich unter seinem T-Shirt erahnen und auch charakterlich war mit ihm absolut nichts anzufangen. Sie beendete das Treffen und flüchtete aus dem Restaurant.

Da sieht man, auch jemand mit super tollen Bildern kann sich als riesen Flop entpuppen. Es ist tatsächlich aber nicht selten so, dass die Profilbilder auf Dating-Seiten nicht gerade die Schönsten sind. Laut einer Studie der „University Of Kansas“ darf genau das aber kein Hindernis beim Kennenlernen sein – man sollte jedem die Chance geben, bei einem persönlichen Treffen mit einem attraktiveren Auftreten und anderen Eigenschaften zu überzeugen.

Auf einer Skala von 1-10

Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich, wieso man sich darauf einlassen sollte? Warum sollte man jemandem treffen, den man online ziemlich hässlich fand? Dieser Test soll euch wieder mehr Mut machen: Wissenschaftler haben Studenten gebeten, sich 10 Profilbilder von Fremden anzuschauen (ähnlich wie auf Tinder) und sie danach von einer Skala von 1-10 nach Attraktivität zu bewerten. Später wurden sie dann mit einer der vorher bewerteten Personen in einen Raum gesetzt, um sich 10 Minuten lang mit ihr zu unterhalten. Im Anschluss auf das Kennenlernen sollten sie die Fotos der Menschen erneut bewerten.

Immer schön freundlich sein

Jeffrey Hall, einer der leitenden Autoren der Studie war begeistert vom Ergebnis: „Es war ein deutlicher Unterschied in der Bewertung, von genau der einen Person mit der sie sich unterhalten haben, zu sehen. Sie viel bei fast allen viel positiver aus als zu Beginn.“ Wen wundert’s! Wir wussten schon immer, dass innere Werte um einiges wichtiger für eine funktionierende Beziehung sind als das Aussehen. Die beiden wichtigsten Faktoren sind laut der Studie Freundlichkeit und Humor.

Übrigens: Bei Leuten, die bereits sehr gut aussehen, kommen die Forscher nicht auf dasselbe Ergebnis. Im Gegensatz zu Personen, die im Mittelfeld spielen und noch Luft nach oben haben, können sie quasi „nicht noch besser werden“, weil sie es einfach nicht nötig haben. Deswegen sind wahrscheinlich viele Hotties oft ziemliche Idioten… (Natürlich sowohl Mädels als auch Jungs). Wie auch immer, ganz offensichtlich sollten wir uns ab jetzt zwei Mal überlegen, wen wir auf Tinder nach links schieben oder wem wir doch die Möglichkeit geben, sich im Real Life von seiner besten Seite zu zeigen.