Fachschaften

Fachschaften: Wie sie das Studiengefühl prägen

Der Studienanfang ist schwierig für die meisten. Neue Menschen, neue Stadt und neue Routinen. Dabei ein bisschen an die Hand genommen zu werden, vielleicht von Studierenden aus höheren Fachsemestern, kann einen leichten Einstieg ins Studierendenleben ermöglichen. Aber nicht nur im ersten Semester ist es wichtig Verbindungen innerhalb des Studiengangs zu haben, sondern auch hilfreich im fortlaufenden Studium. Denn Lernen und Leben passiert besser zusammen als allein. Eine Fachschaft prägt den Studiengang und ihre Studierendenschaft. Was kann eine Fachschaft übernehmen? Welche Vorteile hat Sie?

Erstiwoche

Der erste Kontakt mit der Fachschaft eines Studiengangs bekommt man wohl in der Einführungswoche aka die Ersti-Woche. An vielen Instituten der Universitäten gibt es zur Anfangszeit eines Semesters -meist des Wintersemester -Veranstaltungen, die unabhängig von der Universität angeboten werden. Selbstverwaltet, frei und freiwillig. Eigentlich sieht man die meisten “Neuankömmlinge” bei diesen Veranstaltungen. Es gibt Campus- Führungen, Spiele, Möglichkeiten sich auszutauschen und auch ein klein wenig Alkohol. Wenn es optimal läuft, findet man direkt dort Anschluss und kennt schon einige Gesichter, wenn man eine Woche später die erste Vorlesung besucht.

Vernetzen

Der größte Vorteil einer gut funktionierenden Fachschaft ist die Vernetzung aller Studierenden einer Fachrichtung. Natürlich muss man keine dieser Leistungen in Anspruch nehmen, aber es bietet erhebliche persönliche und akademische Vorteile, wenn man sich offen gegenüber solchen Angeboten zeigt. Ein Leben ohne Freundschaften kann enttäuschen sein, gerade in der Zeit des Studiums. Kann man sich doch besonders dort unterstützen, in sozialer und fachlicher Hinsicht. Es ist realistisch, dass man sich nicht mit jedem*r aus der eigenen Fachrichtung verstehen kann oder will, gerade wenn man einen Studiengang mit mehreren hundert Studierenden pro Semester beginnt. Manchmal weiß man gar nicht, wen man ansprechen soll, wenn man in einen Hörsaal mit 200 Menschen kommt. Bei diesem anfänglichen Zurechtfinden kann dann die Fachschaft behilflich sein. Beispielsweise durch kleine Treffen die organisiert werden, in denen man in lockerer Atmosphäre bereits einige Kommilitonen kennen lernen kann. Nicht zu vernachlässigen ist, dass man ebenfalls Studierende aus höheren Fachsemester kennen lernen darf, die als Mentor*innen agieren können. An manchen Universitäten gibt es interne Informationsmedien wie Department Zeitschriften, Facebook-Gruppen oder Websites Die Uni Köln bietet in den einzelnen Fachrichtungen einblättrige Ausgaben einer Fachschaftszeitschrift an, die über aktuell wichtige Themen informiert und aufklärt, wie zum Beispiel freie SHK- Stellen (beziehungsweise HiWi-Stellen, also Jobs die man als Student in seinem Institut annehmen kann) oder die Warnung vor Fälschungsversuchen bei Prüfungen.

Kontakt zwischen Dozent*innen und Studierenden

Manchmal passiert es, dass Dozent*innen nicht unbedingt sehr fair sind oder die Lehre nicht so abläuft, wie sie sich die Studierenden vorstellen. Dann kann die Fachschaft als Sprachrohr zwischen Dozent*innen und Studierenden fungieren. Über sie kann man bei Ungerechtigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten mit Verstärkung im Rücken dem*r Professor*in gegenübertreten. Aber auch können Dozent*innen, die mehr Anerkennung verdient haben, unterstützt werden, indem man beispielsweise mit Hilfe einer Petition dafür sorgt, dass ein Lehrauftrag von einer*m Dozent*in verlängert wird.

Unterstützung

Nicht nur die Erstsemester*innen-Woche sollte für das Zusammenkommen da sein. Auch über das Jahr verteilt ist es schön, einzelne Veranstaltung unabhängig von Vorlesungen, Seminaren und Praktika zu haben. Zum Beispiel ein vorweihnachtliches Glühwein-Treffen organisiert von zwei Fachschaftsgruppen wie einer Biologie und Chemie Fachschaft, ein Sommerfest oder eine Halloweenparty.

In einer Gemeinschaft, die dasselbe Fach studiert, kann man sich nicht nur persönlich unterstützen, sondern auch im Lernprozess, in dem man Lernzettel, gute Bücher und Gedankenprotokolle teilt. So können Tipps, Tricks und Lernschwerpunkte von “Generation zu Generation” weitergegeben werden. Das wäre sowie so der wohl wichtigste Aspekt einer Fachschaft: Das Schaffen eines Gemeinschaftsgefühls.

Was wäre ein Studium ohne Fachschaft?

Das Lernen und Leben an einer Universität hat schon genug Struggels, sodass es nur Hilfreich sein kann, wenn Feindschaften und Konkurrenzkampf durch Mitgefühl und offene Hilfe ersetzt werden. Nun also zur abschließenden Frage: Was wäre ein Institut/ Department ohne eine Fachschaft? Höchst wahrscheinlich deutlich unsolidarisch und anonymer! Fachschaften sind wichtig und hilfreich. Unterstützt sie also gerne tatkräftigt oder werdet selbst Teil eurer Fachschaften. Dann könnt ihr ein Stück zu mehr Gemeinschaftsgefühl und Unterstützung in eurer Fachrichtung beitragen.

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Bildquelle: Pixabay auf Pexels, CC0-Lizenz