Fentanyl: Das Versagen der USA im Kampf gegen die Droge

Neben seiner starken Wirksamkeit bei geringster Dosierung bietet sich Fentanyl außerdem gut für die Drogenherstellung an. Denn die Produktion ist bedeutend leichter als die von Heroin oder Marihuana und beansprucht dazu weniger Kosten. Die für die Pillen benötigten Chemikalien stammen meist aus China, woraufhin sie in Containerhafen in Mexiko einen Zwischenstopp einlegen, um schlussendlich an zahlreiche Standorte in den USA weitergeleitet zu werden.

Wird Deutschland künftig auch betroffen sein?

Noch herrscht in Deutschland keine derartige Fentanyl-Krise, allerdings nimmt auch hierzulande der Missbrauch von Fentanyl zu. Im Jahr 2020 kam es zu einem tragischen Fall: Allein in der Stadt Schleswig erlagen vier Menschen den Folgen einer Überdosis. Ebenso ereigneten sich 2021 bundesweit insgesamt 102 Todesfälle, die mit der hochgefährlichen Droge zusammenhingen.

Natürlich sind diese Zahlen nicht mit der Lage in den USA vergleichbar. Dennoch warnen Drogenfahnder*innen in Norddeutschland vor anwachsenden Fentanyl-Importen aufgrund des aufkommenden Mangels an Heroin. Der Grund dafür sei die Kontrollübernahme der Taliban, die sich 2021 in Afghanistan ereignete. Das Land sei Hauptlieferant für sämtliches Heroin in Europa. Indem die Taliban die Schlafmohnfelder in Afghanistan zerstören, schränken sie die Heroin-Produktion derzeit mehr und mehr ein, weshalb Konsument*innen der Droge möglicherweise bald auf andere Substanzen umsteigen müssen.

Weitere Informationen liefert ein Video der YouTuberin Desy über die Drogenkrise in den USA.

Gleich weiterlesen:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTikTok und Instagram

Bildquelle: Lance Reis via Pexels; CC0-Lizenz