„Ghostlighting“: Vor diesem Dating-Trend solltest du dich in Acht nehmen

Die Dating-Welt gleicht einem Minenfeld: Auch der neueste Dating-Trend „Ghostlighting“ zwingt uns dazu, bei unserer Suche nach der Liebe wachsam zu sein. Wir verraten dir, was hinter der fiesen Dating-Strategie steckt. 

Das Leben ist voller großartiger Vereinigungen – Gin und Tonic, Barbie und Ken, Chips und Dip – aber manche sind einfach nur toxisch, so wie der Dating-Trend „Ghostlighting“, eine Kombination aus den schrecklichen Dating-Trends „Ghosting“ und „Gaslighting“, die unsere Geduld auf die Probe stellt.

Um dein Gedächtnis aufzufrischen: „Ghosting“ bedeutet, dass jemand, mit dem du zusammen bist, ohne Erklärung aus deinem Leben verschwindet. Man mag jemanden, man genießt die Gesprächsphase, man trifft sich vielleicht ein paar Mal und dann: Funkstille. Die Person antwortet nicht mehr auf deine Textnachrichten, ignoriert deine Anrufe oder findet allgemein Wege, um sich der Kommunikation mit dir zu entziehen – alles, um die potenzielle Unannehmlichkeit zu vermeiden, die mit einer Beendigung der Beziehung verbunden ist. Das kann schmerzhaft sein und das Gefühl hinterlassen, dass man selbst das Problem ist.

Bei „Gaslighting“ hingegen handelt es sich um eine Taktik der emotionalen Manipulation. Gaslighter*innen bringen ihre Opfer dazu, an ihrer eigenen Realität zu zweifeln: Sie belügen und manipulieren sie, bis sie ihr eigenes Urteilsvermögen infrage stellen. Das klassischste Beispiel für „Gaslighting“ ist die Aussage: „Du bist doch verrückt, das ist nie passiert.“

Was ist „Ghostlighting“?

Beim „Ghostlighting“ verschmelzen diese Verhaltensweisen also miteinander. Zuerst bricht der*die Ghostlighter*in den Kontakt ab oder distanziert sich von dir, aber dann – um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen – taucht die Person wieder auf und behauptet, dich nie geghostet zu haben.

Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass jemand wieder auftaucht oder wieder mit dir in Kontakt tritt, nachdem er*sie dich geghostet hat. Es könnte bedeuten, dass die Person, die abgetaucht und verschwunden ist, vielleicht das Bedürfnis hat, das Narrativ der Beziehung zu ändern. In diesem Fall kann es sein, dass sie wieder auftaucht, um dir weiszumachen, dass du sie dazu gebracht hast, sich so zu verhalten, wie sie es getan hat, um die Schuld abzuwälzen und ihr unsicheres Verhalten zu rechtfertigen.

Die Person könnte auch aus Eifersucht so handeln, weil sie beispielsweise auf Instagram oder TikTok gesehen hat, wie gut es dir ohne sie geht. Das könnte sie dazu verleiten, die Entscheidung, dich zu ghosten, infrage zu stellen und den Drang zu verspüren, dein Glück zu sabotieren. Die Person könnte aber auch zu der Sorte Mensch gehören, die man einfach nicht loswird – ein Geist, der immer wieder auftaucht, wenn er dich vermisst.

Woran erkenne ich „Ghostlighting“?

Nicht selten ist es schwierig, „Ghostlighting“ zu erkennen. Schließlich ist es oft aufregend, wenn sich ein*e Verflossene*r plötzlich wieder meldet. Versucht der*die Ghostlighter*in, sich mit Komplimenten einzuschmeicheln, kann das außerdem dein Selbstbewusstsein pushen: Man fühlt sich gut und ist einfach froh darüber, dass sich die Person wieder meldet.

Der Dating-Trend „Ghostlighting“ bringt einen allerdings häufig dazu, die eigenen Gedanken und die eigene Realität infrage zu stellen und sich mit der Frage zurückzulassen: „Was habe ich getan?“. Wenn du also das Gefühl hast, dass dein*e Verflossene*r dir ein schlechtes Gewissen einreden will, dann sollten die Alarmglocken angehen. 

Du solltest vor allem dir selbst glauben und dich an deiner eigenen Erinnerung orientieren. Respekt, Ehrlichkeit und eine offene Kommunikation sind das A und O in einer Beziehung: Stelle also klar, dass du deiner eigenen Wahrnehmung und nicht dem*der Ghostlighter*in glaubst und schütze deine eigene mentale Gesundheit, indem du Abstand nimmst und gegebenenfalls einen endgültigen Schlussstrich ziehst.

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Bildquelle: Ono Kosuki via Pexels; CC0-Lizenz