„Girl Math“: Finanz-Trend auf TikTok verleitet zu Verschuldung

„Girl Math“ ist eine Strategie auf TikTok, mit der große oder unnötige Ausgaben gerechtfertigt werden. Was hinter dem Phänomen steckt und warum es Risiken birgt, verraten wir dir hier.

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte der Autorin.

Haar-Extensions, Konzerttickets, Designer-Taschen: So befriedigend es sein kann, sich etwas Teures zu kaufen, so schwer kann es einem manchmal fallen, die großen Geldsummen vor anderen – und manchmal auch vor sich selbst – zu rechtfertigen. Um das schlechte Gewissen loszuwerden, hat TikTok die ultimative Lösung: „Girl Math“! 

Wie aus einem Joke ein Trend wurde

Alles begann damit, dass die Moderator*innen der neuseeländischen Radioshow „Fletch, Vaughan & Hayley“ über ihre Luxusausgaben gesprochen haben und versuchten, sie irgendwie zu rechtfertigen – mit absurden Rechenwegen und einer guten Portion Selbstironie. Mittlerweile ist „Girl Math“ sogar so gehypet, dass dadurch virale Challenges entstehen. So hat eine Hörerin der Radioshow bei der Sendung angerufen und gefragt, wie sie rechtfertigen kann, dass sie von den USA nach Australien fliegt, um vier Konzerte von Taylor Swift zu besuchen – für 5.600 US-Dollar.

@fvhzm

Replying to @Sarah Dennis Girl Math- The Eras Tour Edition 🫶 Let us know if you need us to justify your spending 🤪 #girlmath #theerastour #itsbasicallyfree

♬ original sound – FVHZM

Das „Girl Math“-Berechnungskonzept hat auf der Plattform eine beachtliche Popularität erlangt, da der gleichnamige Hashtag innerhalb kürzester Zeit über 37,8 Millionen Aufrufe generierte. Unter dem Hashtag posten die Nutzer*innen Videos, in denen sie versuchen, ihre Shopping-Ausgaben zu rechtfertigen. Ganz nach dem Motto: Man gönnt sich ja sonst nichts.

Hinter „Girl Math“ stecken in erster Linie folgende Mantren:

  • Wenn etwas im Angebot ist und man nichts kauft, verliert man Geld.
  • Bargeld zählt nicht als echtes Geld.
  • Alles unter 5 Euro zählt nicht.
  • Geld, das man von einem Umtausch zurückbekommt, ist ja sowieso schon „ausgegeben“.