Fernbeziehung: So überstehen Paare räumliche Trennungen

In ein paar Tagen starten wieder Tausende Studierende an einer der deutschen Hochschulen in ihr erstes Semester. Für viele beginnt mit diesem Schritt eine Zeit der Neuanfänge, aber auch des Abschiednehmens: Von Familie, Freunden – und nicht selten auch von dem*der Partner*in. Wer sich monate- oder sogar jahrelang jeden Tag sehen konnte und nun plötzlich mehrere Stunden voneinander entfernt lebt, muss sich mit dieser neuen Art der Beziehung erst einmal anfreunden. Genauso geht es auch vielen, die sich dieses Jahr dafür entschieden haben, ohne ihre*n Partner*in ein Auslandssemester zu absolvieren. Wir haben mit Menschen gesprochen, die selbst in dieser Situation waren und sie nach den besten Tipps für die oft schwierige Anfangszeit einer Fernbeziehung gefragt.

Toni, 20, war bereits ein Jahr mit ihrem Freund zusammen, bevor dieser im Oktober 2019 zum Studium in eine 2,5 Stunden entfernte Stadt zog. Sie selbst ist in der Heimat geblieben.

„Am Anfang war es schon sehr schwierig für mich, ich habe viel über die Zukunft nachgedacht und stundenlang überlegt, was alles passieren und schief gehen könnte. Irgendwann muss man sich aber einfach mit der neuen Situation abfinden und versuchen, sich von solchen negativen Gedanken nicht runterziehen zu lassen und nicht alles zu hinterfragen. Ich hab auch sehr schnell gelernt, Gefühle wie Eifersucht nicht allzu stark auszuprägen – sonst hat man absolut keine ruhige Minute. Wir haben besonders am Anfang sehr viel telefoniert und natürlich über WhatsApp Kontakt gehalten, um uns nicht aus den Augen zu verlieren, und versuchen auch bis heute, uns so oft wie möglich zu besuchen. Wenn wir uns sehen, überlegen wir oft schon ein paar Tage vorher, was wir die Tage über machen könnten – Vorfreude ist schließlich die schönste Freude und lässt die Zeit bis zum Wiedersehen viel schneller vergehen. Corona kam uns da zum Glück ziemlich gelegen, denn seit dem Beginn der Pandemie war mein Freund die meiste Zeit über wieder zuhause. Wir wissen aber auch, dass das wahrscheinlich nicht mehr lange so sein wird. Wenn das Ganze einen doch mal zu sehr runterzieht, sollte man sich am besten ablenken und zum Beispiel etwas Schönes mit Freund*innen unternehmen. Und falls es mal Probleme mit dem Partner gibt: Reden, reden, reden; niemals deine Gefühle und Sorgen herunterschlucken, sonst entstehen nur noch mehr.“

Fernbeziehungen: Tipps und Gedanken