Flüchtlinge Zentrum für politische Schönheit Rettungsplattformen

Flüchtlinge: Zentrum für Politische Schönheit installiert Rettungsinseln im Mittelmeer

Die Aktionsgruppe „Zentrum für Politische Schönheit“ hat à la Do-It-Yourself mit ihren blauen Plastikinseln eine ihrer neuesten Ideen umgesetzt. Die Aktivisten möchten laut eigener Aussage 1.000 Plattformen im Mittelmeer verankern, die Flüchtlingen im Falle eines Notfalls, Rettung bieten sollen. So lautet jedenfalls der Plan.

Die erste der Plattformen, welche sechs mal sechs Meter groß ist und den Namen „Aylan 1“ trägt, wurde am vergangenen Sonntag fertiggestellt. 999 weitere sollen also noch folgen, wenn man ihnen glauben darf. Sie enthalten laut ZPS-Angaben neben lebensrettenden Nahrungsreserven auch ein Notrufgerät, Photovoltaikmodule, Rettungsringe, Kamera, Radarreflektor, Anker sowie eine österreichischen Flagge. Warum ausgerechnet eine österreichische Flagge? Dazu gleich mehr.

Die Berliner Aktionskünstlergruppe mit der schwarzen Schminke im Gesicht ist schon in der Vergangenheit durch skurrile und auffällige Projekte aufgefallen. Unter anderem durch die kontrovers diskutierte Beerdigung von Flüchtlingsopfern in Berlin, über die wir damals vor Ort berichteten, oder die geschaufelten Gräber vor dem Reichstag.

Bereits seit einer Woche kursiert im Internet ein Video im Internet. Die Republik Österreich gibt in diesem ihre Pläne zum Bau einer Brücke von Afrika nach Europa bekannt, um Flüchtlingen einen sicheren Fluchtweg zu gewährleisten: „Österreich hat schon oft bewiesen, dass es Bedeutsames schaffen kann. Lassen sie uns eine Brücke in die Zukunft bauen. Eine Steinbrücke von Afrika nach Europa, um das sinnlose Sterben im Mittelmeer ein für alle mal zu beenden.“ Das Video ist natürlich inszeniert und einfach nur ein wunderbares Stück Polit-Satire. Nur Flüchtlingskoordinator Christian Konrad existiert tatsächlich.

Ob nun Satire, Kunstprojekt oder tatsächliche Hilfsaktion: Das Zentrum für Politische Schönheit schafft mit der Installation von Rettungsplattformen für Flüchtlinge einmal mehr ein Ausrufezeichen in Zeiten, in der der große Hilfs-Hype abzuebben droht. So hat die Aktion in jedem Fall einen positiven Effekt. Egal, wie sie gemeint ist.

 

Bildquelle: Instagram/Facebook

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