Enric Fradera Couple Black White

Video: Warum wir uns einfach keine Namen merken können

Wir kennen es doch alle. Kaum auf der Party angekommen, schlägt die Reizüberflutung zu: unbekannte Location, fremde Leute und neue Gesichter. Da hilft nur noch die Frage, wo der Alkohol steht. Also ab zur Bar. Auf dem Weg dorthin wirst du erst einmal dem Gastgeber vorgestellt. „Das ist Tobi, er hat alles organisiert.“ „Hi, coole Party!“, reagierst du mit Blick in Richtung Promillequelle. Endlich angekommen freust du dich über die Auswahl fünf verschiedener Biersorten. Mit der Flasche in der Hand kann’s geht es los. Du schüttelst ein paar Hände, lachst über schlechte Witze und führst Smalltalk vom Feinsten. Läuft ja gar nicht so schlecht. Bis dir der Gastgeber über den Weg läuft und fragt, wie dir die Party gefällt. Du murmelst ein paar lobende Worte, während du versuchst, dich krampfhaft an ein Stück Information zu erinnern, das dir erst vor einer Stunde zugetragen wurde: seinen Namen. Innerhalb kürzester Zeit hast du ihn vergessen.

Irgendwas mit T…er sieht aus wie ein Timo…Shit, wie hieß er nochmal?

Wir können uns an den Namen des Fußballspielers erinnern, der das entscheidende Tor im Endspiel schoss oder den Tag, an dem wir zum ersten Mal Bubble Tea probierten. Aber die Namen von Fremden? Fehlanzeige. Warum ist das so und was sagt das über unser Gehirn aus?

Mitchell Moffit und Greg Brown haben eine Antwort. In ihrem Video „Why do you forget their name?“ auf ihrem YouTube Kanal AsapScience erklären die beiden Produzenten, dass unser Gehirn darauf programmiert ist, uns an Gesichtsdetails zu erinnern. Die Augenfarbe, prägnante Wangenknochen und Form der Lippen sind also leicht einprägsame Merkmale. Namen hingegen sind willkürlich und enthalten keine spezifischen Informationen, weshalb das Gehirn sie nicht speichert. Laut Victoria Woollaston von Daily Mail scheitert unser Denkapparat an Auskünften, die nicht miteinander verbunden und uns nicht vertraut sind: „If the brain can’t make connections between multiple pieces of information, particularly things that are already familiar to the individual, it’s more likely to forget it.“

Moffit und Brown erklären im Video weiter, dass wir uns beim Kennenlernen neuer Leute darauf konzentrieren, wie wir uns vorstellen. In diesem Moment entfallen uns neu gelernte Informationen, da wir uns selbst ablenken. Statt unseren Gegenüber zu fokussieren, sind wir damit beschäftigt, wie wir rüberkommen: was wir sagen und wie es ankommt. Moffit und Brown nennen dies den „Next-in-line“ Effekt.

 

Auf ihrem Kanal liefern sie außerdem 7 Tricks, wie man sich Namen besser merken kann. Seht selbst und erspart euch zukünftig diese Peinlichkeit!

 

Beitragsbild: Flickr Enric Fradera CC by 2.0

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