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Nazis zerstören Flüchtlingsheime in Nürnberg

Von Melanie Wolfmeier

Es gibt Sachen, die passen nicht zusammen. Die einfach nicht akzeptabel sind. Karos und Streifen zum Beispiel. Senf und Pfannkuchen. Und immer wieder ersichtlich: Nazis und Flüchtlinge.

Drei leerstehende Gebäude in der Nähe von Nürnberg waren für Hilfesuchende umgebaut worden. Die bisher ungenutzten Räume wurden nun in Brand gesteckt und völlig zerstört. Zeit Online zufolge wurden an den Mauern unverkennbare Zeichen hinterlassen: Hakenkreuze und ausländerfeindliches Geschmiere.

 

„Not in my backyard“

 

Rechte Parteien, „besorgte Anwohner“. Überall in Deutschland bilden sich Stimmen, die sich gegen den Bau von Flüchtlingsunterkünften wehren. Während die Rechten mit den üblichen Schmarotzer-Parolen hausieren gehen, berufen sich die „besorgten Bürger“ auf andere Gegenargumente. Überfüllte Schulklassen, steigende Grundstückspreise, zu teure Supermärkte, in denen sich die Asylsuchenden keine Lebensmittel leisten könnten. Diese mit fadenscheinigen Bedenken besprenkelten „Ja, aber“-Sätze drücken nur eines aus: Die Angst vor den fremden Menschen. Und: den Unwillen, wirklich helfen zu wollen. Klar, die Leute müssen irgendeinen Ort haben, wo sie vor der winterlich tödlichen Kälte geschützt sind. Aber nicht bei uns, heißt es. Not in my backyard.

Es gibt Sachen, die passen nicht zusammen. Die so einfach nicht existieren sollten. Sommer und Temperaturen um die zehn Grad. Oktoberfest und alkoholfreies Bier. Und immer wieder: Ausländerfeindlichkeit und Deutschland.

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Bildquelle: dielinke_sachsen unter CC BY 2.0