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Fotos: Warum wir zu unseren Makeln stehen sollten

Morgens in der S-Bahn betrachte ich ab und zu die Menschen um mich herum. Der Typ neben mir hört so laut Musik, dass ich trotz Köpfhörer beim Hit-Quiz mindestens 100 Punkte erreichen würde. Die Frau gegenüber von mir kratzt sich ununterbrochen am Arm, als hätte sie eine ernsthafte Hauterkrankung und ein Mann, der ein paar Meter entfernt steht, hat einen ganz komischen Eigengeruch. Und fast immer schleicht sich während meiner Beobachtungen derselbe Gedanke ein: Schon krass, wie unterschiedlich alle Menschen sind. Manche Menschen sind schöner oder hässlicher als andere und manche sind mutiger oder schüchterner als die meisten von uns. Aber eine Eigenschaft teilen wir alle: Es gibt immer Dinge an uns selbst, die uns stören, die uns verunsichern oder die uns im täglichen Leben sogar beeinträchtigen.

 

Zeig mir deine Unsicherheit

 

Aber egal, ob wir Schüchternheit, Probleme mit unserem Körper, oder bestimme Ängste zu unseren persönlichen Unsicherheiten zählen, eigentlich versuchen wir immer, diese Unsicherheiten zu verstecken. Ist ja auch normal. Wer würde sich mit den Worten vorstellen: „Hallo ich bin Sarah, ich finde meinen Bauch total hässlich und kann extrem schlecht vor Leuten reden“ Das What I Be Project des Fotografen Steve Rosenfield setzt aber genau bei diesem Gedanken an. Was, wenn nicht immer alle Menschen ihre Unsicherheiten verstecken, sondern einfach dazu stehen würden? Auch wenn Sarah mit ihrem Bauch unzufrieden ist und schlecht vor Leuten sprechen kann. Was ist schlimm daran?

Auf Steves Bildern sind Menschen zu sehen, deren Gesichter, Oberkörper oder Hände mit Worten überzogen sind. Diese Worte beschreiben ganz offen und ehrlich, womit die Menschen zu kämpfen haben. Egal, ob physische, geistige oder soziale Unsicherheit – Schluss mit dem Versteckspiel. Hunderte Menschen haben an dem Projekt teilgenommen, um zu zeigen, dass diese Unsicherheiten unser Selbstbewusstsein zwar beeinflussen, aber nicht definieren sollten. „In today’s society, we are told to look or act a certain way. If we differ from these ’standards,‘ we are often judged, ridiculed, and sometimes even killed over them. I started this project in hopes to open up the lines of communication, and to help everyone accept diversity with an open mind & heart“, erklärt der Fotograf gegenüber My Modern Met. Vielleicht helfen euch diese Bilder ja ein bisschen, auch das anzunehmen und zu vertreten, was euch unsicher macht.

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