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Frauen in Saudi-Arabien kämpfen um ihre Selbstbestimmung: #IAmMyOwnGuardian

Arbeiten, Auto fahren oder mit der besten Freundin verreisen – all das können Frauen in Deutschland ganz unbeschwert tun, solange der Geldbeutel das nötige Kleingeld ausspuckt. Sich die Erlaubnis von jemanden für den nächsten Kurztrip oder den neuen Job einholen? Das muss in unserer Welt niemand mehr, der es aus der Pubertät geschafft hat. Hier stehen Diskussionen über die Frauenquote auf dem Tagesplan – unsere Probleme mit der Gleichberechtigung hierzulande. Trotz alledem ist Deutschland hinsichtlich der Gleichberechtigung von Mann und Frau anderen Ländern bereits meilenweit voraus und mit Blick auf die aktuelle Situation in Saudi Arabien zeigt sich das erneut. Arbeiten, Auto fahren oder Reisen? Für die Frauen in Saudi Arabien fast unmöglich ohne die Erlaubnis eines Mannes.

 

Die Frau, die nichts zu sagen hat

 

In Saudi Arabien herrscht schon lange Zeit das sogenannte Vormundsystem. Demnach werden Frauen von ihrer Geburt an bis zu ihrem Lebensende von einem Mann in ihrem Leben, sei es der Vater, Bruder, Ehemann oder sogar der eigene Sohn, kontrolliert. Für all ihre Entscheidungen und Tätigkeiten, wie Reisen oder Arbeiten, brauchen sie die Erlaubnis eines bestimmten Vormunds. Was dieser nicht gewährt, darf die Frau auch nicht ausführen.

Seit vielen Jahren fordern Frauen und Menschenrechtsaktivisten bereits ein Ende dieses Systems, wie die taz berichtet. Doch bislang stößt das auf taube Ohren. Nun packen es die Frauen selbst an. In einer Petition forderten knapp 15.000 Frauen ein Ende dieser Unterdrückungsform. Demzufolge soll der König ein Alter festlegen, ab dem junge Mädchen als erwachsen gelten und für sich selbst verantwortlich sind. Auch an den sozialen Medien ist der Widerstand der Frauen nicht vorbeigegangen. Die Frauen aus Saudi-Arabien bekommen inzwischen von Menschen aus aller Welt Unterstützung. Unter dem Hashtag #IAmMyOwnGuardian setzen sich viele auf Twitter für die Abschaffung des Vormundsystems ein. Es bleibt zu hoffen, dass sich aus der Online-Solidarisierung bald eine echte Veränderung ergibt.