Dinge kaputtgehen geplante Obsoleszenz

Geplante Obsoleszenz: Warum so viele Dinge so schnell kaputt gehen

Es wäre eine Tragödie, keinen Defekt in seine Produkte zu integrieren

 

Schon 1928 warnte ein einflussreiches Werbe-Magazin: „Any manufacturer of a quality product will tell you that the article which refuses to wear out is a tragedy of business“. Nachhaltigkeit war damals noch kein Thema und das ist die eigentliche Tragödie. Zeitweise sollte es sogar strafbar gemacht werden, einen Artikel über das ausgedachte Verfallsdatum zu benutzen. Die Wiederbelebung des Konsums. Und obwohl das Thema Nachhaltigkeit inzwischen in Sozialen Netzwerken und Köpfen von Sojalatte trinkenden Birkenstock-Trägern angekommen ist, scheint es für einige große Player, die es wirklich in der Hand hätten, immer noch nicht im Spiel zu sein. Wahrscheinlich hat Apple schon seit fünf Jahren das iPhone 37 im Hinterzimmer liegen, aber wir sollen uns lieber jedes Jahr für 900 Euro (Tendenz steigend) ein neues kaputtbares Ding mit Produktionskosten von rund 200 Euro kaufen. Und das machen wir dann auch. Denn auch, wenn das alte iPhone nicht mal kaputt ist, ist es schlechter als das neue. Gefühlsmäßiger statt materieller Verschleiß. Und am Ende liegt es allein an uns. Doch die meisten von uns schmeißen ihre Moral gleich mit dem alten iPhone über Bord.

Inzwischen liegt die durchschnittliche Lebensdauer von Glühbirnen bei etwa 1000 Stunden. Das sind 41 Tage. Nicht mal ein einziger amerikanischer Präsident. Ein Power-Nap im Dornröschen-Style.

Die geplante Obsoleszenz ist schwer nachzuweisen. Man kann nicht wissen, ob das alles Zufall ist oder tatsächlich heraufbeschworener Verschleiß ist. Was man aber weiß ist, wie die Wirtschaftsindustrie tickt. Und den Rest kann sich jeder dazu denken.