Was macht den modernen Gentleman aus?
Diese Frage stellen sich sicher viele (ganz besonders heranwachsende) Männer. Eine für alle befriedigende Antwort darauf zu finden, ist jedoch ein schier unmögliches Unterfangen – auch, weil einzelne Personen unterschiedliche Auffassungen davon haben.
Ein Gentleman hält einer Frau immer die Tür auf, zahlt fürs Essen und sorgt jederzeit dafür, dass es ihr an nichts mangelt: Für einige Personen ist das ganz gewöhnliche Etikette, während andere finden, es ist Bevormundung. Wie stellt sich der Gentleman also dem Test der Zeit und braucht es ihn überhaupt noch?
Was ist ein Gentleman überhaupt?
Wort für Wort übersetzt, handelt es sich dabei um einen „sanften Mann“. Das klassische Bild vom gutaussehenden und gebildeten Herrn im schnieken Anzug, der in gehobener Sprache spricht, gehört also nicht zwangsweise dazu. Vielmehr geht es um sein Verhalten, seinen allgemeinen Vibe. Er sollte eine sanfte, beruhigende Aura ausstrahlen, nachsichtig und empathisch sein – einfach eine angenehme Person, will ich damit sagen. Nicht gezwungen auf nobel getrimmt oder einschüchternd.
Auch wenn es ein paar Punkte gibt, auf die sich alle einigen können, sind andere doch rein subjektiv. Unsere Wohlfühlmenschen sind eben nicht alle identisch. Ich zum Beispiel umgebe mich gern mit so richtigen Quasselstrippen, weil es mir schwerfällt, Unterhaltungen aufrecht zu erhalten. Was für andere die Hölle auf Erden wäre, ist für mich ein erfüllender Austausch.