Studie: Goldfische können sich länger konzentrieren als Menschen

Die Angst vor Langeweile ist ein typisches #firstworldproblem, das die Menschen nun schon seit Jahrhunderten begleitet. Nachdem im Jahr 1886 das erste, moderne Auto erfunden wurde, war es zunächst Unterhaltung genug, einfach nur in dem fahrenden Mobil zu sitzen. Doch schon bald folgten Radios und Flatscreens, um nicht mal dem leisesten Anflug von Alltäglichkeit eine Chance zu geben.

 

Unsere Konzentrationsspanne sinkt kontinuierlich

 

Höher, schneller, weiter – und vor allem spannender: Unser Bestreben nach Reizüberflutung und einem regelrechten Informationsschwall haben wir mit Smartphones und Tablets nun an die Spitze getrieben. Natürlich wird auch unsere Gehirnaktivität und vor allem unsere Konzentrationsspanne von diesem digitalisierten Lebensstil beeinflusst: Die Ergebnisse einer Studie von Microsoft aus dem Jahr 2015 zeigen, dass uns die dauerhafte Fixierung sehr schwerfällt. Während der Studie untersuchten Forscher mittels Elektroencephalogramm die Gehirnaktivität von 2000 kanadischen Probanden. Demnach soll die Konzentrationsspanne in den Jahren 2000 bis 2013 von 12 auf acht Sekunden gesunken sein. Damit haben uns nun sogar Goldfische überholt: Sie sollen es immerhin auf 9 Sekunden Konzentration bringen.

 

Wir konzentrieren uns anders als früher

 

Vor allem junge und medienaffine Menschen wie Early Adopter (Menschen, die sich schon früh mit Technik beschäftigen) und aktive Social-Media-Nutzer haben große Probleme. Doch zum Glück ist noch nicht alles verloren: Laut Microsoft hat sich unsere Gehirnaktivität nämlich nicht verschlechtert, sondern nur verlagert. Wir sind multitaskingfähiger geworden, haben verstärkt kurze Phasen hoher Aufmerksamkeit und entscheiden innerhalb weniger Sekunden, was uns interessiert und was nicht. Und am Ende ist eben einfach wahr, das Motto der Generation Y: „Millennials don’t have short attention spans. We just have better stuff.’

 

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Bildquelle: pexels unter CC0 1.0