Essen

Fertigprodukte sollen bald weniger Zucker enthalten

Katertag im Bett. Selbst zum Kochen fehlt jegliche Motivation, aber es muss etwas Warmes und bestenfalls ordentlich Fettiges her. In den Tiefen der Gefriertruhe kramen wir hervor, was wir dort vor Monaten für schwere Zeiten zurückgelegt haben – die TK-Pizza! Morgens kommen wir nicht aus dem Bett, wollen aber trotzdem noch frühstücken. Also schütten wir uns die Cornflakes in die Schale und schaufeln drauf los. Pommes? Definitiv ja, aber nicht ohne unser geliebtes Tomatenketchup. Im Alltag sind wir oft ein bisschen achtlos unterwegs, denn alles soll so schnell wie möglich passieren. Damit machen wir auch beim Essen nicht Halt, ignorieren so aber eine große Falle für unsere Gesundheit: versteckter Zucker, überall.

 

Außen hui, innen pfui!

 

Zu ungefähr 40 % besteht unser geliebtes Morgenmüsli aus Zucker. Eine Portion, die uns halbwegs sättigt, hat dann einfach einmal 8 Würfel davon intus. Der halbe Liter Cola, den wir uns schnell mal als Wachmacher hineinkippen, kommt auf 17 (!!!) Würfelzucker, die heiß geliebte Fertigpizza von gestern wäre mit 6 Würfelzucker ein absolut ungenießbarer Kaffee. 29 Würfelzucker, also ein ganz ordentliches Türmchen, führen wir uns tagtäglich zu und niemand schüttet diese Menge in seinen Tee. Nein, das Gefährliche ist eben gerade das Versteckspiel, das der Zucker mit uns betreibt. Wirken ja auf den ersten Blick auch gesund, die Haferflocken mit getrocknetem Obst. Bei einem meiner letzten Einkäufe gab’s nur noch die deutlich weniger süße Variante meines Lieblingsmüslis und zack: Hat’s nicht mehr so lecker geschmeckt, denn Zucker ist eben auch Geschmacksverstärker Nummer Eins. Laut Weltgesundheitsorganisation wären 8 Würfelzucker pro Tag optimal, doch dabei bleibt es nicht, wenn wir Fertigprodukte einkaufen.

 

Unsere Faulheit muss gesünder werden

 

Weil wir aber trotz dieser Zahlen und unserem Wissen um die ungesunden Facts das Pizza-Backup in der Tiefkühltruhe bewahren wollen, muss an der Basis gearbeitet werden. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner von der CDU hat jetzt gemeinsam mit der Lebensmittelbranche Zielvereinbarungen ausgearbeitet. Bis 2025 müssen Fertigprodukte gesünder werden. Das heißt: Weniger Zucker, Salz und Fett. Die Hersteller von nicht-alkoholischen Erfrischungsgetränken wollen ihre Zuckerzufuhr um 15 % absenken, die Frühstückscerealien der Kids sollen sogar 20 % weniger süß werden. Das deutsche Tiefkühlinstitut hat zugesagt, die Pizzen nicht mit mehr als 1,25 Gramm Salz pro 100 Gramm zu „würzen“. Das Ganze ist eine von beiden Seiten festgelegte Selbstverpflichtung und im Herbst des nächsten Jahres soll eine erste Erfolgsprüfung stattfinden. Am Ende bleiben wir aber natürlich vor allem selbst für unseren Lebensstil verantwortlich und es gilt: Mach’s dir selbst, anstatt fertig zu kaufen.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz