„Guilt Tripping“: Ich hoffe, du fühlst dich schuldig
Wenn du etwas ansprichst, was dich verletzt, und dein Gegenüber dir als Antwort alle deine Fehler aufzählt, dann ist das Guilt Tripping. Bei dem, was oft beiläufig auf TikTok gesagt wird, handelt es sich eigentlich um ein sehr manipulatives und ungesundes Verhalten. Was genau Guilt Tripping ist und wie du dich davor schützen kannst, erklären wir jetzt.
Was ist Guilt Tripping?
Manipulation, Konfliktvermeidung, moralische Belehrung und Selbstmitleid: Guilt Tripping (auf deutsch: Schuldzuweisung) ist ein psychologisches Phänomen, bei dem eine Person bewusst Schuldgefühle bei anderen auslöst. Es handelt sich um eine manipulative Taktik, die in zwischenmenschlichen Beziehungen, Werbung und Politik eingesetzt wird. Dabei werden Schuldgefühle gezielt genutzt, um Kontrolle über eine Person zu erlangen. Das kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wie subtile Andeutungen, direkte Schuldzuweisungen oder emotionale Erpressung. Die Person, die „guilt-tript“, spielt mit deinem Empfinden von Empathie. Das führt beispielsweise dazu, dass du dich und deine Entscheidungen in Frage stellst.
Anzeichen für eine „Guilt Trip“
Schuldzuweisungen können absichtlich, aber auch unbeabsichtigt erfolgen. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass du selbst schon einmal Menschen dazu gebracht hast, Dinge zu tun, indem du Schuldgefühle in ihnen erzeugt hast. Manchmal ist schuldzuweisendes Verhalten leicht zu erkennen, aber es kann auch subtil sein. Einige wichtige Anzeichen dafür, dass andere dich möglicherweise „guilt-trippen“, sind:
- Kommentare, die darauf hindeuten, dass du weniger Arbeit geleistet hast als die andere Person
- Erwähnung von Fehlern, die du in der Vergangenheit gemacht hast
- Erinnerung an Sachen, die sie in der Vergangenheit für dich gemacht haben
- Das Verhalten, als ob sie wütend wären, aber dann leugnen, dass es ein Problem gibt
- Die Verweigerung, mit dir zu sprechen oder dir die „stille Behandlung“ geben
- Durch ihre Körpersprache, Tonfall und Gesichtsausdrücke deutlich machen, dass sie mit dem, was du tust, nicht einverstanden sind
- Die Andeutung, dass du ihnen „etwas schuldig“ bist
- Passiv-aggressives Verhalten
- Sarkastische Kommentare über deine Bemühungen oder Fortschritte