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Hangxiety: Wenn aus Feierstimmung Angst wird

Introvertierte Menschen sind anfälliger für Hangxiety

Forschende der Universität Exeter haben festgestellt, dass introvertierte Menschen häufiger von einem Kater begleitet von mentalen Unsicherheiten betroffen sind. Insbesondere introvertierte Personen nutzen Alkohol, um ihre Schüchternheit zu überwinden und sich von Hemmungen zu lösen. Dies führt zu einer Art Bumerangeffekt: Alkohol wird konsumiert, um Ängste zu bewältigen und in sozialen Situationen entspannter zu sein, nur um am nächsten Tag neuen Ängsten gegenüberzustehen.

Hangxiety als Warnsignal ist jedoch nicht unbedingt nachteilig. Die Sorge nach einer alkoholreichen Nacht kann dazu führen, dass wir unseren Alkoholkonsum einschränken oder weniger gefährdet sind, in eine Abhängigkeit zu geraten. Laut Professor Andreas Heinz, Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte, kann dies ein Warnsignal sein – insbesondere für Menschen, die sich keine Gedanken über ihren Alkoholkonsum machen und möglicherweise Gefahr laufen, regelmäßig zu trinken.

Für Betroffene wird es jedoch schwierig, wenn sie immer wieder zum Alkohol greifen, um Ängste oder Unsicherheiten zu bewältigen. Auf diese Weise wird Hangxiety zu einem Teil des Teufelskreises, der sich fortwährend wiederholt.

Was hilft? 

Verzichte am besten ganz auf Alkohol oder trinke ihn in Maßen. Wenn die „Missetat“ bereits passiert ist, bleibt nicht viel zu tun, außer darauf zu warten, dass der Prozess vorübergeht. Es ist immer eine gute Idee, Wasser zu trinken, da es beim Ausnüchtern hilft und den Körper sowie das Gehirn hydriert. Nach dem Trinken kann auch eine Mahlzeit dazu beitragen, dir und deinem Körper neue Energie zu verleihen. Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Blutzuckerspiegel durcheinander bringen, was wiederum Übelkeit auslösen und Hangxiety verstärken kann. Daher ist es ratsam, eine leichte Mahlzeit mit Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Den Prozess kannst du jedoch nicht wirklich beschleunigen.

Um dem Gedankenkarussell entgegenzuwirken, könnte es hilfreich sein, dich mit angenehmen Dingen zu umgeben, an die frische Luft zu gehen, mit Freund*innen spazieren zu gehen oder dir eingekuschelt auf dem Sofa deine Lieblingsserie anzusehen. Schaffe dir Komfort, damit Ängste und Unsicherheiten in den Hintergrund treten.

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