HDGDL, GDL – Was ihr beim nächsten Bahnstreik tun könnt
Die Koffer sind gepackt, die Wohnung abgesperrt, das Ticket ausgedruckt: Die Heimfahrer sind wieder unterwegs. Ab geht’s nach Hause, zu den Eltern, Freunden oder zum Partner, und das in jeder freien Minute. Wer in einer anderen Stadt studiert, den plagt früher oder später die Sehnsucht. Nach Mamas Nudelauflauf, nach der alten Xbox im Kinderzimmer oder einfach nach ein bisschen Ruhe von den WG-Mitbewohnern. Doch wer öfter nach Hause fährt, der macht zwangsweise auch Bekanntschaft mit Verspätungen, Betriebsstörungen und Zugausfall. Vorzugsweise im Winter. Kann ja niemand wissen, dass im Dezember Schnee fällt…
Thank you for travelling with Deutsche Bahn
Außerdem gibt es ja noch die Streiks. Seit dem Sommer 2014 befinden sich die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in einem nervenaufreibenden Tarifkonflikt. Die GDL fordert fünf Prozent mehr Lohn für die 160.000 Beschäftigten, sämtliche Verhandlungen scheiterten bisher.
Auch wenn wir verstehen, dass die Lokführer mehr Gehalt wollen – anstrengend sind die Streiks für uns allemal. Züge verspäten sich oder fallen ganz aus, hunderttausende wütende Reisende stapeln sich in den Bahnhöfen und auf Notfahrpläne ist auch nicht immer Verlass. Aus einer flotten Zugfahrt von zwei Stunden wird so ganz schnell eine mehrstündige Tortur. Welche Alternativen gibt es also, wenn die Züge stillstehen?
1. Fernbusse
Eindeutiger Vorteil: relativ billig. Eine Fahrt von Hamburg nach Berlin ist etwa schon ab neun Euro zu haben. Man sollte allerdings ein wenig Flexibilität mitbringen. Erstens fahren die Busse teilweise zu gewöhnungsbedürftigen Tages- und Nachtzeiten, zweitens gibt es bei einigen Anbietern erhebliche Beschränkungen bezüglich des Gepäcks und drittens ist es nicht besonders bequem. Für kurze Strecken von wenigen Stunden eignen sich Postbus, FlixBus und Co. allerdings ganz hervorragend.
2. Mietwagen
Für die Führerscheininhaber unter uns bietet sich eventuell auch ein Mietwagen an. In punkto Bequemlichkeit nicht zu toppen, allerdings auch nicht ganz günstig. Für ein Wochenende mit gemietetem Auto zahlt man, je nach Anbieter, zwischen 100 und 250 Euro. Dafür sind Vollkasko, Diebstahlschutz und anschließende Reinigung aber meistens inklusive. Diverse Websites bieten eine gute Übersicht über die Angebote, manchmal gibt es nette Schnäppchen. Vor der Rückgabe sollte man allerdings noch mal den Rücksitz checken; von Sexspielzeug bis Babys bleibt nämlich so einiges liegen.
3. Carsharing
Die Idee von Fahrgemeinschaften ist schon ziemlich alt, spätestens seit der Jahrtausendwende aber eine nette Alternative zu Zug und Bus. Wer schnell von A nach B möchte, kann es mal bei der #twitfahrzentrale versuchen: per Twitter finden sich Opfer des Bahnstreiks und fahren dann gemeinsam mit dem Auto. Konventioneller geht es mit den bekannten Anbietern. Nachteil: Dafür ist eine Registrierung nötig, spontan kann man sich also kein Auto an der Straßenecke abholen. Schön ist aber: die gesharten Autos sind mittlerweile nicht mehr nur auf Deutschland beschränkt. Ländergrenzen sind also kein Thema mehr, und auch Erasmusstudenten können sich nun auf eine unkomplizierte Heimreise freuen.
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Bildquelle: InterCityImpress über CC BY -SA 2.0