Emmas Hilferuf für Flüchtlinge

Emmas Aufruf für Flüchtlingshelfer bewegt – „Wir sind am Ende“

 

Es wird Winter. Neben weihnachtlicher Jingle Bells-Stimmung und Geschenke-Shopping-Wahn kommt aber auch die Kälte. Sie könnte für die Hilfesuchenden, die derzeit in Deutschland ankommen, verheerend sein. Dem entgegen zu wirken, erfordert viel Kraft und Zeit. Zeit, die vor allem von Ehrenamtlichen in den letzten Monaten immer wieder geopfert wurde. Unter ihnen ist auch Emma Louise Meyer.

Emma ist 23 Jahre alt und Studentin aus Hamburg, sie ist mit ihren „Nerven sind am Ende“. Die Hilfe für Geflüchtete nimmt immer weiter ab. Ihr Appell an alle Hamburger beeindruckt, macht betroffen und auch ein bisschen sprachlos. Auch sie selbst muss in ihrem Youtube-Video immer wieder um passende Formulierungen ringen, wie sie gesteht. „Mir fehlen die Worte“. Der Studentin, die sich mittlerweile seit zwei Monaten in Hamburg engagiert, steht die Verzweiflung aber auch ein Funken von Hoffnung, ins Gesicht geschrieben. Mittlerweile sind es nicht nur die Geflüchteten selbst, sondern auch deren Unterstützer, denen das Dach auf den Kopf fällt.

 

Bye bye, Helfereuphorie!

 

Die Helfereuphorie vor allem „Junger-cooler-Leute“, die am Anfang der „Krise“ zu erkennen war, ebbt immer weiter ab. Nicht aber die Flüchtlingswelle. Zwar kommen in Bayern derzeit weniger Flüchtlinge an, ein eindeutiger Trend ist aber laut dem br nicht erkennbar. Weniger Helfer also, aber nicht unbedingt weniger Hilfesuchende. Das weiß auch Emma:  „Wir haben vor einigen Wochen oft Helfer weggeschickt oder wegschicken müssen, weil wir einfach zu viele hatten und weil einfach nicht so viel zu tun war. Aber nun hat sich das Blatt gewendet und wir sitzen quasi im Kalten, im Regen, kauen auf dem Zahnfleisch und wissen einfach nicht mehr weiter“. Von den täglichen Helfern, die an die Hunderte waren, seien nun teilweise nur noch 30-50 übrig, erklärt sie weiter.

Ein Helfertief, das vor allem auf den Schultern der gebliebenen Ehrenamtler liegen bleibt. Die Flüchtlingshelfer brauchen nun selbst Hilfe, nicht nur in Hamburg, sondern auch in vielen anderen Standorten, wie beispielsweise in einem Artikel der Berliner Zeitung aufgeführt ist. Es zwickt dabei an allen Ecken, meint nicht nur Emma, sondern auch viele andere Helfer. „Jedes Helene-Fischer-Konzert ist besser ausgestattet als wir“, klagt eine Berlinerin.

 

Was nutzt uns Kleidung, wenn sie keiner verteilt?

 

Emma macht das Problem in einem anschaulichen und konkreten Beispiel deutlich. „Es nützt uns nichts warme Kleidung zu haben, wenn keiner sie verteilen kann und es nützt uns auch nichts Essen zu haben, wenn keiner es verteilen kann“. Wir dürfen jetzt nicht aufhören zu helfen. Helfen wir also nicht nur den Geflüchteten, sondern auch Menschen wie Emma, das Problem gemeinsam ein bisschen kleiner zu machen.

Der Hilferuf von Emma wurde mittlerweile mehr als 58.000 mal angeklickt, wie viele sich davon melden, um in Hamburg tatsächlich aktiv zu werden, sei dahingestellt. Fakt ist aber auch, dass das Problem des abebbenden Helferstroms nicht nur in der nordischen Großstadt, sondern auch in vielen anderen Städten und Gemeinden besteht. Interessierte Hamburger können sich am Info-Point in der Wandelhalle am Hauptbahnhof melden oder eine Nachricht an helferinnenamhbf@yahoo.de sowie die Facebook Helfergruppe Hamburg Hauptbahnhof, senden. Well done, Emma!

 

https://www.youtube.com/watch?v=qTaGcTn5yHQ

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Bildquelle: Youtube Screenshot