HelloFresh: So grün wie Influencer es dir auftischen?

HelloFresh sieht man momentan überall in der Werbung oder den sozialen Medien. Gerade unter jungen Menschen, die Wert auf Umweltschutz legen, ist der Konzern oftmals beliebt. Doch liegt HelloFresh die Umwelt wirklich am Herzen?

Der Lebensmittel-Lieferant HelloFresh wurde erstmalig im Jahr 2011 von Dominik Richter gemeinsam mit Jessica Nilsson und Thomas Griesel in Deutschland gegründet. Mit seinem Hauptsitz in Berlin konnte sich das Start-up im Laufe der Zeit auf dem internationalen Markt etablieren und ist seitdem unter anderem in Großbritannien, Australien oder den USA verfügbar. Heute gehört es zu den bekanntesten Kochbox-Anbietern der Welt und zählte demnach rund 125 Millionen Bestellungen, die allein im vergangenen Jahr weltweit aufgegeben wurden.

Zwischen Klimaschutz und Marketingstrategien

Ein bedeutender Aspekt, der für die positive Reputation des Unternehmens gesorgt hat, ist die Nachhaltigkeit. HelloFresh bewirbt sich selbst damit und kommt dafür mit einer Vielzahl an Informationen und Quellen daher, die die Wahrhaftigkeit der Klimafreundlichkeit bestätigen sollen. Unter den aufgeführten Punkten ist zum Beispiel die signifikante Einsparung von CO2-Emissionen mit HelloFresh-Mahlzeiten oder der fortschreitende Umstieg auf erneuerbare Energien an sämtlichen Produktionsstandorten. Das Unternehmen scheint vielen anderen großen Konzernen in Sachen Umweltbewusstsein einen Schritt voraus zu sein.

In der Vergangenheit standen jedoch nun immer häufiger Vorwürfe des Greenwashings im Raum. Erst im Mai dieses Jahres hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) diverse Klagen gegen Unternehmen eingereicht, die ihre Produkte fälschlicherweise als „klimaneutral“ vermarktet haben – dazu gehörte auch HelloFresh. In die Kritik fielen Werbeaussagen wie: „HelloFresh kompensiert 100 Prozent deiner direkten CO2-Emissionen. Damit sind wir die ressourcenschonende Kochbox deiner Wahl.“ Die DUH erklärte ihre Beanstandung unter anderem damit, dass die Klimaneutralität „unzureichend und widersprüchlich“ begründet worden sei. Zum jetzigen Zeitpunkt ist ein derartiger Slogan auf der offiziellen Website nicht mehr auffindbar.