„Heroin Chic“: Warum der Trend so gefährlich ist

Schönheitsideale kommen und gehen, heißt es oft. Was ist allerdings, wenn ein Vorbild wie das des „Heroin Chic“ so ungesund und schädlich ist, dass es nicht einfach so an manchen Menschen vorübergeht?

Wem die Bezeichnung „Heroin Chic“ schon einmal begegnet ist, fragt sich sicherlich, was eine Droge mit Schönheit zu tun hat. Im Grunde genommen nichts, dennoch konnte sich der Begriff in der Mode-Industrie, sowie in den Medien etablieren. Was es mit seiner Geschichte und dem Einfluss auf das Body-Image etlicher Menschen auf sich hat, wird im Folgenden vorgestellt.

Ursprünge des Heroin Chics

Was genau beschreibt der Begriff „Heroin Chic“ nun? Dieser stellt ein Schönheitsideal dar, das in den 1980er Jahren aufgekommen ist und bis in die 2000er stark präsent war. Charakteristisch für den Look des Heroin Chics ist eine blasse Haut, tiefe Augenringe, strähniges Haar. Dazu kommen eingefallene Gesichtszüge und das wohl prägnanteste Merkmal: Ein sehr schlanker, beinahe kränklich wirkender Körper. Das gesamte Aussehen soll einen möglichen gesundheitlichen Zerfall nach der Einnahme von Drogen, insbesondere Heroin, imitieren.

Die „Ästhetik“ jenes Ideals lässt sich auf das Model Gia Carangi zurückführen, die in jungen Jahren dem Missbrauch von Heroin verfallen ist. In ihrem späteren Leben erlag sie 1986 nach einer HIV-positiv-Diagnose den Folgen von AIDS. Das Wort „spät“ ist hier leicht missverständlich , da die junge Frau im Alter von nur 26 Jahren verstorben ist. Dahingehend ist es nicht nur respektlos, ein Schönheitsideal nach dem Erscheinungsbild einer Person zu benennen, mit dem sie alles andere als wohlauf war. Es stellt zudem eine immense Gefahr v. a. für jüngere Menschen dar, ein Körperbild anzustreben, das gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Ob nun physisch oder psychisch.

Wenn der Heroin Chic als Leitbild bereits in der Vergangenheit liegt, wieso sollte er wieder in den Diskurs gebracht werden? Diese Frage lässt sich mit der Veröffentlichung eines Beitrags der Tageszeitung „New York Post“ beantworten. Mit der plakativen Überschrift „Bye-bye booty: Heroin Chic is back“ über dem Post vom November 2022 soll die Zeitschrift die Rückkehr des kontroversen Trends angekündigt haben. So abwegig ist diese These leider nicht. Es lässt sich nämlich unter Stars eine starke Tendenz zu einer sehr schmalen Silhouette oder einer rapiden Gewichtsabnahme ausmachen. Zwei der vielen Beispiele dafür sind das Model Bella Hadid oder Influencerin Kim Kardashian.