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Liebe Generation Y, bestehst du nur aus Stereotypen?


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    Der Routinierte

    Der Routinierte hat eine eigens entwickelte (und hundertfach kopierte) Morgenroutine, an die er sich zumindest an zwei von sieben Tagen die Woche hält. Er beginnt seinen Tag mit dem ayurvedischen Zungenreiniger, 15-minütigen Ölziehen, an dem er sich des Öfteren verschluckt, da er sich nebenbei in die „richtige Energie“ tanzt.

    Nachdem er das Öl säuberlich in den Abfalleimer statt in die Toilette gespuckt hat (wichtig!), sitzt er sich zur morgendlichen Meditation auf sein eigens dafür gekauftes 100€ teures Kissen aus Kautschuk und Seegras und beginnt zu meditieren. Falls seine Gedanken dabei zum nächsten Punkt seiner streng durchgetakteten Morgenroutine abschweifen, holt er sie langsam, ohne sich selbst dafür zu verurteilen, wieder zurück.

    Nach einem obligatorischen Zitronenwasser geht’s auch schon auf zum Sport für den Routinierten. Eine Stunde joggen und dabei Podcast zur persönlichen Weiterentwicklung hören. Dass er von der Stunde nur etwa 15 Minuten joggt und den Rest schnaufend vor sich hinspaziert macht gar nichts, denn allein das Hören des Podcasts lässt ihn erfolgreich werden.

    Wieder Zuhause angekommen, duscht der verschwitzte Routinierte (ausschließlich mit Kernseife) und ist dann schon so durch mit dem Tag, dass es ihm schwerfällt jetzt noch groß produktiv zu sein. Also legt er sich nochmal ein Stündchen hin, aus dem gerne zwei Stunden werden. Der Routinierte arbeitet übrigens freiberuflich von Zuhause aus, denn die Morgenroutine eines Angestellten lässt da nicht so viel kreativen Spielraum und macht einen überschaubareren Eindruck: Wecker aus, Zähneputzen und ab in die Arbeit. Da bleibt mehr Zeit für Produktivität …