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Die beste Parodie des Jahres: Böhmermann zersägt die deutschen Literatur-Klassiker

Na, ist es denn schon wieder soweit? Böhmi geht mit seiner Fernsehshow Neo Magazin Royale in die Sommerpause. Bis zum 19. September müssen wir also leider auf unseren pöbelnden Lieblingswitzbold verzichten. Zum Glück können wir ihm in der Zwischenzeit auf seinem Spotify- Podcast Fest und Flauschig lauschen. Aufmerksamen Zuhörern dürfte aufgefallen sein, dass Böhmi in letzter Zeit häufiger Mal von einem „ganz großen Ding“ und über sehr lange Drehtage plauderte. Und jetzt wissen wir auch, warum: für die finale Folge vor der Sommerpause hat das Neon Magazin Royale Team und ihr Heimatsender ZDF keine Mühen und Kosten gescheut und eine irrwitzige und hochintelligente Parodie-Reihe rausgehauen. Die ganze, natürlich sehr sehenswerte, Folge könnt ihr hier sehen.

 

 

Tja, der Jan kann nicht nur aus jeder noch so trockenen Politikdebatte astreine TV-Unterhaltung machen, er schafft das gleiche auch mit den Klassikern der deutschen Literatur: In der typischen Böhmermann-Manier nimmt er Theodor Fontanes „Effi Briest“, Goethes „Faust“, Dürrenmatt „Die Physiker“ und Kafkas „Die Verwandlung“ besser hoch, als wir es zu Schulzeiten in den elend langen Aufsätzen je gewagt hätten.

 

Schulzeiten-Flashback vom Feinsten

 

So sagt Schiller zu dem großen Goethe in einer Szene von Böhmis „Faust“-Interpretation: „Ich glaube nicht, dass ich mich hier vor jemandem rechtfertigen muss, der 30-strophige Nerd-Gedichte über den Glockenbau schreibt.“ Die Filme sind definitiv ein Stück Fernsehgeschichte und könnten den Deutschunterricht für den ein oder anderen Schüler sowie Lehrer wesentlich erträglicher, ja fast schon spaßiger, machen.

Gesellschaftskritische Komik

 

Mit der Filmreihe die „letzte Stunde“ zeigt Böhmermann wieder einmal, dass er viel mehr als nur witzig sein kann, denn man lacht sich natürlich tot – aber wird auch zum Nachdenken angeregt, denn das Ganze ist nicht nur ein aufwendig produziertes Kunstwerk, sondern auch eine gute Gesellschaftskritik. Die alten und hochgelobten deutschen Klassiker werden ordentlich aufs Korn genommen und am Ende hat man sogar fast ein bisschen Bock, das olle, gelbe Reclam-Heft aus der Versenkung zu kramen und die Originale mit der „Letzten Stunde vor den Ferien“ abzugleichen. Also Leute, bitte sofort anschauen und Lachmuskeltraining vom Feinsten betreiben!