Junge und Mädchen liegen auch Decke

Liebe, Drogen und Chalamet: HOT SUMMER NIGHTS

Einen großen Verdienst daran haben auch die Schauspieler, die ihre Rollen glaubhaft verkörpern. Besonders Chalamet in der Rolle des Daniel sticht positiv heraus. Er geht in der Rolle des introvertierten Daniel voll auf und schafft es, peinliche Situationen förmlich greifbar zu machen. Es ist kein Wunder, dass der französisch-amerikanische Schauspieler über die letzten Jahre immer mehr zum Jungstar anvanciert ist. 

Zwischen Hunter (Bild, Alex Roe) und Daniel entwickelt sich eine ungleiche Freundschaft.

Der Film mündet in einen emotionalen Höhepunkt, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, auch wenn der Plot das Rad nicht neu erfinden wird. Neben der bereits hochgelobten bildgewaltigen Darstellung schafft es auch der Soundtrack mitten ins Herz zu treffen.

Ein paar Fünkchen Wahrheit

„HOT SUMMER NIGHTS“ basiert auf keiner wahren Geschichte, lässt sich aber vom wirklichen Leben immer wieder inspirieren. Drehbuchautor Bynum stammt selbst aus Massachusetts und machte ähnlich wie Daniel manchmal in Cape Cod Urlaub. Als Inspiration für die Story orientierte sich Bynum an zwei Jungs, die er aus dem College kannte. Wie im Film waren sie sehr gegensätzliche Freunde, die anfingen rund um dem Campus Drogen zu verkaufen. Nachdem sie klein angefangen hatten, wuchs ihr Geschäft, bis es außer Kontrolle geriet und sie sich auseinanderlebten. 

Eine weitere Inspiration für den Film war „Hurricane Bob“, der 1991 über Neuengland hinwegfegte und als Kulisse für den Film dient. Bynnum selbst war zu jung, um sich daran zu erinnern, ließ aber die Erzählungen anderer mit einfließen. „Ich war erst vier Jahre alt, aber ich bin in Massachusetts aufgewachsen, also hatte ich davon gehört“, so Bynum gegenüber „Consequence of Sound“. „Leute, die etwas älter waren als ich, hatten darüber gesprochen, weil es der größte Hurrikan in der Geschichte Neuenglands ist. Wir bekommen normalerweise keine Hurrikans so weit oben an der Küste, weshalb es definitiv einige Legenden gibt, die sich darum ranken.“

Vielleicht gelingt Bynum es gerade wegen dieser paar Fünkchen Wahrheit so gut, die Nostalgie nach einer vergangenen amerikanischen Ära auf die Bildschirme zu zaubern.

Fazit

Nein, „HOT SUMMER NIGHTS“ ist kein perfektes Werk, aber dennoch ein beeindruckendes Debüt des Autors und Regisseurs Bynum. Wer ohnehin ein Coming-of-Age Fan ist, dem kann ich diesen Film nur ans Herz legen. Durch die mal lustigen, actionreichen und dramatischen Szenen ist für jeden etwas dabei. Nichts davon wirkt erzwungen und geht sinnvoll ineinander über. Wer über anfangs klischeehafte Figuren hinwegsehen kann und sich auf eine Reise ins amerikanische 1991 einlässt, wird definitiv nicht enttäuscht. 

„HOT SUMMER NIGHTS“ erscheint ab dem 18. März als Video on Demand über alle gängigen Plattformen und ist ab dem 25. März physisch als Blu-ray und DVD verfügbar. 

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Bildquellen: Pressebilder; kochfilms