Instagram-Tourismus: Wenn der Urlaub zur Fotosession verkommt
Ob am einsamen thailändischen Strand, im niederländischen Tulpenfeld oder auf der obligatorischen balinesischen Strandschaukel: Die Reisen vieler Influencer*innen entführen uns virtuell an die schönsten Orte. Doch der sogenannte „Instagram-Tourismus“ steht nicht selten in der Kritik. Es stellt sich daher die Frage, wie stark wir auf Instagram als Reiseführer vertrauen sollten.
Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte der Autorin.
Fotos und Videos von Influencer*innen prägen die sozialen Netzwerke. Neben Einblicken in ihre produktive Morgenroutine oder Empfehlungen für verschiedene Skin-Care-Produkte präsentieren sie uns auch ihre traumhaften Urlaubsreisen. Durch zahlreiche Stories und Vlogs erhalten wir somit Einblicke in die entlegensten Orte und schönsten Kulissen. Nebenbei beeinflussen Influencer*innen dadurch auch die Reiseplanung tausender Follower*innen. Dass die sonnige Urlaubswelt auf Instagram allerdings auch einige Schattenseiten hat, ist vielen dabei nicht bewusst.
Mehr Realität auf Instagram?
Wir können uns noch so oft vor Augen führen, dass Instagram meist nur wenig mit der Realität zu tun hat. Bei einem Blick auf die scheinbar traumhaften Urlaube wollen wir meist dennoch nur eins: ab in den Flieger und rauf auf die Strandschaukel. Das sollte ja auch eigentlich kein Problem sein, denn außer unseren Lieblingsinfluencer*innen scheint sich keine Menschenseele an dieses Fleckchen verirrt zu haben. Dass hinter den Kulissen allerdings schon etliche Menschen Schlange stehen, um das gleiche Foto zu posten, sehen wir natürlich nicht. Und auch in ihren Stories erzählen uns die sonst so redseligen Blogger*innen nichts von Wartezeiten, Menschenmassen und Gedränge.
Instagram als Reiseführer scheint also ebenso wenig realitätsnah zu sein wie die Plattform an sich. Dennoch lassen wir uns nur zu gerne von zahlreichen Reiseblogger*innen inspirieren. Statt sich einfach mal eine Social-Media-Pause zu gönnen, stürzen diese sich also erst recht in die Arbeit. Kein Wunder, denn Reisen sind die ideale Gelegenheit, um Likes, Klicks und Follower*innen zu generieren. Ob der weiße Sandstrand und die Palmen-Oase dann allerdings überhaupt das suggerierte Urlaubsfeeling versprühen, sei dahingestellt.