Ist das Kunst oder kann das weg?

Für ein Kunstwerk den passenden Preis festzulegen, ist sowohl für Galeristen als auch für Künstler eine große Herausforderung. Kunstinteressierten steht in der heutigen Zeit schließlich eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, um Kunstwerke zu erwerben und so auch ihre Preise zu vergleichen.

Daher kommt es umso mehr darauf an, die Preise für Kunst angemessen zu gestalten. Dafür gilt es allerdings, unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen. Künstler halten sich oft an Empfehlungen der Kunstgalerie. Doch wie können sie unabhängig für sich den richtigen Preis für ihre Kunstwerke bestimmen? Der folgende Artikel zeigt es.

Preisgestaltung – Darauf kommt es an

Um den richtigen Preis für ein Kunstwerk zu finden, spielt besonders die Nachfrage eine wichtige Rolle. Schließlich handelt es sich bei Kunstwerken um Unikate, die nur in beschränkten Zahlen produziert werden können. Falls das Angebot also durch die Nachfrage übertroffen wird, wirkt sich dies stets positiv auf die Preisgestaltung aus.

Ebenfalls spielt es eine Rolle, welches Ansehen der Künstler auf dem Kunstmarkt genießt. Wurde eine professionelle Künstlerausbildung an einer Hochschule absolviert, eigene Ausstellungen in Galerien oder Kunsträumen durchgeführt oder gehört der Künstler zum Programm einer festen Galerie, können grundsätzlich höhere Preise verlangt werden.

Ein Gemälde in großem Format ist außerdem stets teurer als eines der gleichen Art in kleineren Dimensionen. Schließlich steigen mit der Größe auch die Kosten für Material und der Aufwand. Doch auch Bilder in der gleichen Größe und Machart können sich hinsichtlich ihres Erstellungsaufwandes stark voneinander unterscheiden. Detailgetreue Bleistiftzeichnungen sind somit naturgemäß teurer als abstrakte Gemälde.

Berücksichtig werden müssen außerdem die Kosten für das Material, schließlich stellen diese für Künstler besonders am Anfang einen großen finanziellen Posten dar. Diese Belastungen müssen sich auch im Preis des Kunstwerkes widerspiegeln. Ein Ölgemälde auf Leinwand geht mit höheren Materialkosten einher als eine Papierzeichnung.

Der individuelle Wert

Hinsichtlich der Preisgestaltung sollten allerdings nicht nur die rationalen Fragen berücksichtigt werden. Bei einem Kunstwerk spielt auch immer der persönliche Wert eine Rolle. Es kommt darauf an, wie viel dem Künstler selbst an seinem Werk liegt und ob es hauptsächlich darum geht, möglichst viel Geld damit zu verdienen.

Generell ist es jedoch ratsam, die emotionale Bindung an ein Kunstwerk die Preisgestaltung nicht zu stark beeinflussen zu lassen, denn vor Sammlern ist diese nicht einfach zu rechtfertigen. Falls die persönliche Beziehung zu einem geschaffenen Kunstwerk zu stark ist, sollte auch in Erwägung gezogen werden, dieses vielleicht gar nicht zum Kauf anzubieten.

Grundsätzlich ist die Preisfindung für die eigenen Kunstwerke stets als ein Prozess zu verstehen. Die Preise sollten sich dementsprechend mit der Zeit und der hoffentlich steigenden Nachfrage nach oben entwickeln. So kann die Preisgestaltung vor den Interessenten transparent und nachvollziehbar dargestellt werden. Natürlich gestaltet sich die Suche nach einem Käufer schwieriger, desto höher der Preis für das Werk ist.


Wann ist es Zeit für eine Preiserhöhung?

Zu Beginn kommt es hauptsächlich darauf an, dass mit dem erzielten Preis für ein Kunstwerk die Kosten für die verwendeten Materialien gedeckt werden und auch der verbundene Aufwand durch einen gewissen Anteil entschädigt wird.  

Am Anfang der Künstlerkarriere ist es empfehlenswert, einen Vergleich zu den Preisen von Künstlern, die sich auf einer ähnlichen Erfahrungsstufe befinden, vorzunehmen. Generell ist es besser, erst einmal ein wenig tiefer einzusteigen, um mehrere Kunstwerke zu verkaufen, sodass ein Kundenstamm aufgebaut werden kann. So wird mit der Zeit die Nachfrage kontinuierlich steigen. Dann ist es Zeit, die Preise anzuheben.