JIK Junge Islam Konferenz

Junge Islam Konferenz: Wege zurück zu Meinungsvielfalt

#DenDialogFlicken also – aber wie?

 

Ein ganzes Wochenende wollen sich die JIK-TeilnehmerInnen diesem ambitionierten Vorhaben widmen und gemeinsam an neuen Ideen für einen offenen und demokratischen Dialog für unsere vielfältige Gesellschaft arbeiten. Doch dann stellt sich schnell die Frage: „Gab es bisher überhaupt einmal einen solchen Dialog?“ Und noch viel wichtiger: „Was ist ein Dialog? Können wir überhaupt miteinander sprechen?“

 

Raus aus der Echokammer, einmal die Perspektive wechseln und versuchen, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen!

 

Klar ist, dass Dialoge keinesfalls mit einem Schlagabtausch à la Talkshow-Fernsehdebatten gleichzusetzen sind. Lediglich die eigene Überzeugung raushauen, jemanden belehren und gleichzeitig damit ausgrenzen – dies ist sicherlich keine Option. Vielmehr geht es um das Interesse füreinander und darum, Gemeinsamkeiten herauszufinden. Hierfür sollte man sich auf ein Gedankenexperiment einlassen: Raus aus der Echokammer, einmal die Perspektive wechseln und versuchen, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen.

 

In Deutschland muss alles zack-zack gehen

 

Vor allem aber sollte man jemanden erst einmal zuhören und Zeit geben, meint Firas Alshater, Schauspieler und Youtuber aus Syrien. In Deutschland müsse alles „zack-zack“ gehen – doch es braucht nun mal eine gewisse Zeit, bis geflüchtete Menschen hier in Deutschland wirklich ankommen, die Sprache lernen und sich überhaupt Gedanken über ihre neues Leben machen können.
Anderen zuhören möchte auch Ahmed aus Köln, der gerade Bauingenieurswesen studiert. Er war schon bei der JIK-Landeskonferenz in NRW im vergangen Jahr mit dabei und weiß, was offene und interreligiöse Dialoge bewirken können. Sehr berührt war er von einer Teilnehmerin in NRW, als sie in einem Theaterstück erstmals von ihrer Erfahrung als Opfer von Diskriminierung sprechen konnte. Es geht bei JIK-Konferenzen insbesondere darum, Halbwahrheiten aufzulösen, Vorurteile abzubauen und sich gemeinsam über persönliche Erlebnisse (sowohl positiv als auch negativ) auszutauschen.

 

Wir publizieren – wir informieren – wir diskutieren – aber wir engagieren uns noch nicht

 

Mit Hinblick auf die ältere Generation ist vieles bereits besser geworden. Lange hat es gedauert, bis wir gemerkt haben, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und wir alle zu Deutschland gehören (please note: nicht nur die „Wir-sind-das-Volk“-Menschen). Doch ist noch reichlich Platz nach oben – weshalb es ganz klar jetzt die Aufgabe der jungen Generation ist, neue und offene Dialoge für die Zukunft zu schaffen. Und auch hier ist wieder Zeit gefragt: Lügen lassen sich schnell verbreiten – ein ehrlicher Diskurs aber muss wachsen und dauert.

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Titelbild: Junge Islam Konferenz unter CC BY-ND 2.0, Beitragsbild: privat