Smartphone liegt auf dem Bett, auf ihm ist eine stöhnende Frau zu erkennen. Das Handy wir teilweise von der grauen Bettwäsche bedeckt.

#justiceformia: So unterstützt die Online-Community Mia Khalifa

Stell dir vor, du machst mit Anfang 20 einen Fehler und er verfolgt dich jeden weiteren Tag deines Lebens. Das Ganze ist im Internet zu sehen und du bekommst sogar Morddrohungen dafür. Klingt unrealistisch? Genau das hat Mia Khalifa erlebt. Nur für drei Monate soll die heute 27-Jährige in der Porno-Industrie gearbeitet haben. Doch sie fühlt sich von den Filmen immer noch verfolgt, wie sie in Interviews sagt. Dagegen setzt sie sich jetzt zur Wehr und bekommt aus der Online-Community mächtig Unterstützung.

https://www.instagram.com/p/CCNZKvqJ2F0/

Durch Zufall in die Pornoindustrie

Mit zehn Jahren wanderten Mia Khalifa (geborene Mia Mohammed) und ihre christlich-libanesische Familie nach Amerika aus. Mit 21 sprach ein Mann sie auf der Straße an und schlug ihr vor Model zu werden. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC erzählt sie von der Zeit. Ihr gefiel damals seine Aufmerksamkeit und so sagte sie auch einem Nackt-Shooting zu. Danach ließ sie sich auf Pornos ein.

Schon nach elf Filmen beendete sie ihre Karriere, so Khalifa. Doch ihr Erfolg auf der Pornoseite PornHub fing da gerade erst an. Sie wurde auf der Plattform zur beliebtesten Darstellerin und ihre Filme werden immer noch Tag für Tag millionenfach aufgerufen. Während PornHub mehrere Millionen Dollar dank ihr eingenommen haben soll, soll Mia Khalifa gerade einmal 12.000 US-Dollar verdient haben.

Eine vergleichsweise geringe Summe, bei dem Erfolg ihrer Pornos und den weitreichenden Folgen. Doch Khalifa hatte Verträge unterzeichnet und so ihr Recht am eigenen Bild abgegeben, dies sieht sie heute als Fehler. Doch so wirklich freiwillig habe sie das alles auch gar nicht gemacht:

https://www.instagram.com/p/B1EhEfggyC2/?utm_source=ig_embed

#justiceformia fordern ihre Fans

In einem Interview erklärte Mia Khalifa, dass sie damals dazu gedrängt wurde den Vertrag zu unterzeichnen. Khalifa meint, dass sie einfach zu große Angst hatte, um abzulehnen. Viele nehmen ihr diese Erklärung nicht ab, andere jedoch setzen sich sehr stark für sie ein.

Momentan nutzt Mia Khalifa das Videoportal TikTok, um ihre Geschichte zu erzählen. Unter dem Hashtag „#justiceformia“ springen ihr viele zur Seite. Es gibt sogar eine Petition für sie, diese fordert, dass ihre Pornos aus dem Internet entfernt werden und vor Gericht über die Bezahlung diskutiert werden soll. Über 1,8 Millionen Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet.

Kontroverser Porno verfolgt sie

In einem ihrer Pornofilme spielte Mia Khalifa eine Muslima mit Hijab, dadurch hatte sie in ihrem Geburtsland Libanon einen Eklat ausgelöst. Der sogenannte „Islamische Staat“ bedrohte sie wegen dieses Films sogar mit einer Enthauptung. Hilfe von der Porno-Industrie bekam sie keine. Mehrmals habe sie versucht ein neues Leben zu beginnen. Das sei jedoch schwierig, wenn dich jeder innerhalb von ein paar Sekunden nackt im Internet finden kann, erklärt sie.

Doch die Pornos-Webseiten weigern sich ihre Filme aus dem Internet zu nehmen. Nun bezichtigt die Plattform Bangbros sie auch noch der Lüge. In einem Statement auf ihrer Instagram-Seite, behaupten sie, dass Mia Khalifa viel mehr Geld verdient hätte und auch länger als drei Monate für sie gearbeitet hat. Khalifa bezeichnet das Statement als „Schmutzkampagne“.

https://www.instagram.com/p/CCY1iwrHEz4/

Mia Khalifa: hin und hergerissen

Durch das Statement von Bangbros ist Khalifa, die heute als Sportmoderatorin arbeitet und Millionen Follower hat, wieder unter Druck geraten. Ihre Kritiker*innen werfen ihr auch vor, dass sie nach ihrer Porno-Karriere als Cam-Girl gearbeitet hat. Da habe sie sich schließlich auch nackt im Netz gezeigt. 

Doch letzten Endes verdienen große Pornoseiten immer noch jede Menge Geld mit Aufnahmen ihres Körpers. Dagegen erhebt Mia Khalifa ihre Stimme. Dadurch macht sie auf die (fehlenden) Rechte von Pornodarsteller*innen und Sexarbeiter*innen aufmerksam. Bisher blieben Khalifas Bemühungen noch ohne Erfolg, aber das kann sich vielleicht durch den Zuspruch schon bald ändern.

@miakhalifa

##duet with @delaneymueller ##JusticeForMia is ##JusticeForTheGirls who have no voice. I’m not wasting my mistakes, y’all are helping me make CHANGE ✨♥️

♬ young by vacations – leticiuuuh

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!
Bildquelle: Unsplash / CCO-Lizenz