Japan Recycle Müll Nachhaltigkeit

Zero Waste Town: Wie ein japanisches Dorf 100% seines Mülls recyclen will

„Kassenzettel?“ – „Joa, warum eigentlich nicht“, denken wir und stolzieren zufrieden, mit noch heißem Coffee-to-go-Pappbecher samt Beleg aus unserem Lieblingscafé. Da fängt es schon an. Das Schwarzgetränk dann genüsslich leer gesüppelt, wird es in die handelsübliche Tonne geworfen. Papiermüll? Scheiß drauf! Zugegeben: Müll zu produzieren, ist unvermeidbar, selbst die Bio-Zucchini ist hierzulande in Plastik verpackt. Wie Barbara. treffend titelt: „Bio-Gemüse in Plastikfolie ist wie ein PETA-Aktivist im Pelzmantel“. Recycling und Umweltschutz findet in unserem hektischen Alltag nur wenig Platz. Ganz anders macht es das japanische Dorf Kamikatsu alias „Zero Waste Town“. Dessen Bewohner haben es sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 alle Abfälle zu recyceln, wiederzuverwenden oder zu kompostieren.

Du hast separate Mülleimer für Bio-, Glas-, Papier- und Restmüll? Das ist noch gar nichts. Kamikatsu sortiert seinen Müll in stolze 34 Kategorien. Beispiel Plastikflasche: Deckel, Etikett und die Flasche selbst, das alles landet in unterschiedlichen Behältern. Natürlich sei das erstmal viel Aufwand, sagt eine der Bewohnerinnen im Video: „It’s been very tough, in a way, to gain the understanding of people. Of course, when they had to separate carbage into 34 categories, which is massive, it was really just tough“. Aber, der Erfolg gibt ihnen recht. 83 Prozent des Mülls, den die Stadt produziert, wird derzeit recycelt. 100 Prozent lautet das Ziel für die nächsten fünf Jahre.

 

Nach Zero Waste Girl kommt Zero Waste Town

 

Mittlerweile ist diese Art der Müllentsorgung, die die 1700 Bewohner Kamikatsus sowie der Einzelhandel im Dorf seit 2003 unterstützen, zur Gewohnheit geworden: „If you get used to it, it becomes normal. Now I don’t think about it“, berichtet eine der Bewohnerinnen. Seeker Stories, die auch schon das „Zero Waste Girl“ interviewten, dokumentieren in diesem kurzen Video den Alltag und die Geschichte hinter dem Projekt. Es zeigt auch, wie das Dorf es schafft, nicht nur die Umwelt zu schützen, sondern dabei auch noch zu sparen. Ein schönes Beispiel dafür, dass viele kleine Aktionen etwas Großes bewegen können.

 

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Bildquelle: Danny Choo by CC by 2.0