Problematisch: Lindemann erwirkt einstweilige Verfügung gegen Kayla Shyx

Fans können auf Rammstein-Konzerten ihren Idolen entgegenjubeln. Währenddessen wird mutmaßlichen Opfern das Wort verboten. So ergeht es jetzt auch Youtuberin Kayla Shyx, gegen die Lindemann eine einstweilige Verfügung erwirkt hat.

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte der Autorin.

Anfang Juni 2023 kamen schwere Vorwürfe gegen „Rammstein“-Sänger Till Lindemann auf, die erstmals von der Irin Shelby Lynn öffentlich gemacht wurden. Daraufhin folgten zahlreiche weitere Berichte von Frauen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben sollen. Darunter war auch die Influencerin Kayla Shyx, die am 5. Juni 2023 ein Video auf der Plattform YouTube hochgeladen hatte. Darin unterstellt sie Lindemann, Frauen auf Aftershow-Partys illegale Substanzen wie K.O.-Tropfen verabreicht zu haben, um sie dann sexuell missbrauchen zu können. Das besagte Video erlangte mit derzeit etwa 5,9 Millionen Aufrufen große Aufmerksamkeit und sollte nicht ohne Konsequenzen bleiben – denn jetzt wurde die junge Frau mit einer Unterlassungsverfügung durch das Landgericht Hamburg bezüglich ihrer Aussagen konfrontiert.

Kein Erfolg vor Gericht

Trotz sämtlicher Screenshots und Aufnahmen in ihrem Video sowie der Bestärkung durch andere mutmaßliche Opfer konnte Kayla Shyx scheinbar keine zureichenden Beweise liefern. Ihre Erzählungen wurden vor Gericht nicht als wahr anerkannt. Dementsprechend forderte die für Lindemann zuständige Anwaltskanzlei „Schertz Bergmann“ nun ein Verbot für bestimmte Aussagen ein – unter Berufung auf das Landgericht Hamburg.

Der Youtuberin ist es folglich nicht mehr gestattet, Behauptungen aufzustellen, die zum einen Shelby Lynns Vorwürfe widerspiegeln. Zum anderen darf sie keinen Verdacht mehr in Verbindung mit dem unfreiwilligen Drogenkonsum der Frauen auf den Aftershow-Partys äußern. In ihren Schilderungen zog Kayla ebenfalls einen Vergleich zwischen R. Kelly und Lindemann. Zudem wies sie auf Männer hin, die gerade in der Musik-Szene ihre Machtposition schamlos ausnutzen, um Mädchen und Frauen sexuell zu missbrauchen. Schließlich zählte sie den Frontmann von Rammstein zu jenen Männern hinzu.

Kein Einzelfall

All jene Abschnitte, in denen genannte Problematiken im Video erwähnt wurden, sind ab sofort einer Zensur unterzogen. Daher ist es der Influencerin momentan untersagt, dementsprechende Äußerungen auch künftig in anderen Situationen zu tätigen. Kayla ist allerdings nicht die Einzige, die sich gegen Lindemann ausgesprochen hat und daraufhin in rechtliche Schwierigkeiten kam: Der Spiegel hatte am 9. Juni 2023 einen Artikel veröffentlicht, der die aktuelle Thematik und die Unterstellungen um Rammstein behandelt. Lindemanns Rechtsanwälte reagierten darauf mit einer einstweiligen Verfügung in einem Schreiben vom 17. Juli 2023. Das Nachrichtenmagazin hat Widerspruch gegen diese Unterlassungsverfügung eingelegt. Aber auch gegen Shelby Lynn hat die Kanzlei Schertz Bergmann ein Verfahren in Bezug auf ihre Anschuldigungen eingeleitet.