Kidfluencer: Internetstars dank Kinderarbeit?

Sie sind die Stars der jüngeren Generation und nicht mehr aus dem Internet wegzudenken: Influencer*innen auf Social Media. Diese Entwicklung macht auch vor den Türen der Kinderzimmer nicht halt. Als sogenannte „Kidfluencer*innen“ sind einige Kinder bereits sehr erfolgreich in den sozialen Netzwerken unterwegs. Doch zu welchem Preis?

Der Erfolg von Kinderkanälen auf Social Media ist groß und Abozahlen im hohen sechsstelligen Bereich keinesfalls mehr eine Seltenheit. Die minderjährigen Protagonist*innen erscheinen dabei sowohl in YouTube-Videos als auch auf Instagram und TikTok. Viele von ihnen haben dabei wortwörtlich klein angefangen: Bereits in der frühen Kindheit gewannen sie gemeinsam mit ihren Eltern durch verschiedene Kurzvideos an Reichweite. Die kleinen Darsteller*innen rückten dabei mit der Zeit immer weiter in den Vordergrund, bis sie schließlich zum Mittelpunkt der jeweiligen Kanäle wurden.

Von Gleichaltrigen geliebt und gefeiert, präsentieren die jungen Influencer*innen so ihren „Lifestyle“ in diversen YouTube-Vlogs, Insta-Stories und Reels. Obwohl viele Plattformen eine klare Altersbeschränkung vorgeben, befinden sich die meisten Kidfluencer*innen unter dieser Grenze. Die Lösung ist dabei ganz einfach: Offiziell werden die Accounts weiterhin von den Eltern der Kinder betrieben. Ob diese kleine Hintertür allerdings ein guter Weg ist, bleibt fraglich. Denn besagte Altersgrenzen kommen nicht von ungefähr und dienen in erster Linie dem Schutz der Kinder im Netz.

Die Grenze zur Kinderarbeit

Auch die Debatte rund um die Arbeitszeit der Kinder in sozialen Netzwerken spielt bei diesem Thema eine wesentliche Rolle. Denn nicht umsonst ist „Influencer*in“ für einige Berufstätige ein Vollzeitjob, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Rechtlich gesehen handelt es sich bei dem Betreiben eines solchen Kanals um eine wirtschaftliche Tätigkeit, sobald durch die Inhalte Geld verdient wird. Und das wiederum ist ein wesentlicher Bestandteil des Daseins als Influencer*in.