Zwei junge Frauen lesen zusammen im Bett ein Buch. Bild: Pexels

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Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren

Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren

Ronja Räubertochter war das Abenteuerbuch schlechthin. Es geht um Ronja, die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis und dessen Frau Lovis. Zusammen leben sie mit ihrer Bande in der Mattisburg im Mattiswald. Die Burg wurde jedoch nach einem Blitzeinschlag in zwei Teile gespalten. In dem anderen Teil hat sich eine verfeindete Räuberbande eingenistet. Ronja ist heimlich mit dem Sohn des Feindes befreundet. Als die Familien davon Wind bekommen, dürfen sich Ronja und der junge Birk nicht mehr treffen. Voller Wut flieht Ronja in den Mattiswald, um dort ein neues Leben anzufangen. Mattis folgt ihr wenig später. Soweit zur Handlung.

Astrid Lindgren behandelt die klassischen Themen wie Liebe und Freundschaft, Mut und Treue. Gleichzeitig spielt der Roman mit klassischen Rollenbildern und baut diese gleichsam ab. So besitzen auch die grausamen Räuber ein sanftes Gemüt und die Frauen sind die Heldinnen der Geschichte. Nicht umsonst wird das Buch auch als Friedens- und Zukunftsroman bezeichnet. Denn Ronja Räubertochter, ein junges Mädchen, flieht ganz alleine in den Wald, mutig und furchtlos stellt sie sich den Gefahren, die dort lauern. Astrid Lindgren schreibt von Emanzipation und liefert den jungen Leserinnen ein Vorbild in der Figur der Ronja Räubertochter, mit der sich junge Mädchen endlich identifizieren können.

„Erschrick nicht, Birk“, sagte Ronja. „Jetzt kommt mein Frühlingsschrei!“

„Und sie schrie, gellend wie ein Vogel. Es war ein Jubelschrei, den man weithin über den Wald hörte.”