Zwei junge Frauen lesen zusammen im Bett ein Buch. Bild: Pexels

Diese Kinderbücher lest ihr jetzt mit anderen Augen

Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry

Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry

Ja, ich weiß, ihr habt es geahnt, dass dieses Buch noch kommt. Aber bevor ihr jetzt weiterscrollt, solltet ihr euch vielleicht doch einmal überlegen, das Buch zu lesen, sofern noch nicht getan. Dieses Buch ist der König unter den Metaebenen-Büchern. Es ist auf so wenigen Seiten irrsinnig vielschichtig und gilt zurecht als eines der Klassiker unter den Klassikern. Es ist dank den wenigen Seiten schnell durchgeblättert und gibt einem dabei so viel mit auf den Weg. Die Weisheiten drängen sich einem nicht auf, wie in einem Fachbuch, nein, sie sind so liebevoll verpackt, so schön umschrieben, dass es Platz lässt für individuelle Interpretation. Es ist wie ein Wimmelbuch, in dem man immer wieder etwas Neues entdeckt.

Es geht um einen kleinen Prinzen, der von einem anderen Planeten stammt. Er besitzt drei Vulkane und eine Rose und er liebt Sonnenuntergänge. Auf der Erde lernt er den in der Wüste abgestürzten Flugzeugpiloten kennen, welcher der Erzähler der Geschichte ist. Beide lernen sie voneinander: Der kleine Prinz lernt die Erwachsenen besser zu verstehen und der Pilot lernt sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Es geht ums Erwachsenwerden und was dabei verloren gehen kann. Es geht um Identität, Verantwortung und um die Liebe zu einer Rose. Wer noch nach dem Sinn des Lebens sucht, könnte hier eine Antwort finden.

„Ich habe Durst nach diesem Wasser“, sagte der kleine Prinz, „gib mir zu trinken…“

„Ich hob den Kübel an seine Lippen. Er trank mit geschlossenen Augen. Das war ein Fest. Dieses Wasser war etwas ganz anderes als ein Trunk. Es war entsprungen aus dem Marsch unter den Sternen, aus dem Gesang der Seilrolle, aus der Mühe meiner Arme.“