Vier Kindheitsmythen, die wir unseren Eltern geglaubt haben

3. „Wenn du nicht aufisst, gibt es morgen schlechtes Wetter.“

Dieser Spruch ist ein Paradebeispiel dafür, welche Auswirkungen Missverständnisse haben können. Der Ursprung dieses Mythos findet sich im Plattdeutschen. Eltern sagten ihren Kindern beim Essen häufig die Worte „Wenn du dien Teller leer ittst, dann gifft dat morn goods wedder.“. „Goods wedder“ bedeutet nichts anderes als „Wieder Gutes“, was impliziert, dass es am morgigen Tag wieder etwas Gutes zu essen geben wird, sofern der Teller leer gegessen ist. Menschen, die mit dieser Sprache nicht vertraut waren, übernahmen den Spruch, interpretierten ihn „neu“ und machten daraus die uns heute bekannte Redewendung. Nicht nur ist die Bedeutung des Spruchs grundsätzlich falsch. Er kann ebenfalls das Verhältnis des Kindes zum Essen sowie zum eigenen Hungergefühl negativ beeinflussen. Deshalb wäre es sicher gut und gesund, jene Redewendung künftig hinter sich zu lassen.

Ellie Eshagi via Unsplash