Klage gegen Sängerin Lizzo: Sexuelle Belästigung, Diskriminierung, Bodyshaming

Sängerin Lizzo wird aktuell mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Einstige Team-Mitglieder erzählen ihre Geschichten.

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte der Autorin.

Am 1. August 2023 haben drei ehemalige Bühnentänzerinnen der Sängerin Lizzo ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Die Klage geht gegen die Sängerin selbst und ihr Unternehmen namens Big Grrrl Big Touring Inc. sowie die Leiterin der Tanzgruppe, Shirlene Quigley. Laut der Anwaltskanzlei der Klägerinnen stehen Vorwürfe sexueller und religiöser Belästigung, rassistischer Äußerungen, der Diskriminierung wegen Behinderung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung im Raum.

Eine von Gruppenzwang und Sexualität geprägte Arbeitsatmosphäre

Die über 40 Seiten lange zugehörige Klageschrift beinhaltet zahlreiche Situationen und Handlungsweisen, die die Anschuldigungen untermauern sollen.

Ein Beispiel stellt der Ausflug in einen Nachtclub in Amsterdam dar, bei dem unter anderem Lizzo und die drei Klägerinnen dabei waren. Die Sängerin soll eine der drei Frauen dazu aufgefordert haben, mit den dort arbeitenden Tänzerinnen zu interagieren. Auch nach wiederholter Ablehnung habe Lizzo nicht locker gelassen, sondern stattdessen einen Sprechchor eingeleitet, der die Frau animieren sollte, die vollkommen entkleideten Tänzerinnen zu berühren – so lange, bis die Frau sich der Gruppe gebeugt habe.

Eine ähnliche Situation soll sich in einem weiteren Club abgespielt haben. Die drei Tänzerinnen haben nicht selbst entscheiden dürfen, ob sie an dem Clubbesuch teilnehmen möchten oder nicht. Sie haben die Musikerin demnach begleitet, ohne vorher informiert worden zu sein, dass sie dort wieder eine Vorstellung mit unbekleideten Performer*innen erwarten würde. Auch hier soll Lizzo ihre Angestellten dazu angeregt haben, viele intime Kontakte mit den Darsteller*innen aufzubauen.

„Da war dieses unausgesprochene Ding im Camp: Wenn du nicht unterhaltsam bist, wenn du dich vor all den Ausflügen drückst,(…), würdest du nicht in Lizzos Gunsten stehen,(…), du würdest daher auch für weniger Aufträge gebucht werden.“

Arianna Davis

Zu den Vorwürfen gegen Lizzo kommt der des Bodyshamings hinzu. Zwei der Klägerinnen (Arianna Davis und Crystal Williams) teilten einige ihrer Erfahrungen in einem Interview mit TMZ Live. Das obige Zitat entstammt auch jenem Interview und wurde aus dem Englischen übersetzt. Nachdem Arianna aufgrund einer Essstörung an Gewicht zugenommen hatte, sei es am Arbeitsplatz zwar nie zu direktem Fat Shaming ihr gegenüber gekommen. Jedoch habe Lizzo während eines Meetings geäußert, dass Tänzerinnen entlassen würden, wenn sie an Gewicht zunehmen sollten. Arianna zufolge nutzte die Musikerin die Essstörung als Vorwand, um ihr zu kündigen, obwohl der eigentliche Grund die Gewichtzunahme gewesen sei.