Menschen protestieren für mehr Klimaschutz

Reminder: Der Klimawandel macht keine Pause

Die Corona-Pandemie ist und bleibt das Thema Nummer 1: Im Fernsehen, auf Social Media, in Gesprächen mit Freund*innen und Familie. Das mag erst einmal logisch erscheinen, schließlich bestimmt das tödliche Virus momentan einen Großteil unseres Lebens. Doch nach der Krise ist vor der Krise – wenn wir Maskenpflicht, Abstandsregelungen und Impftermine hinter uns gelassen haben, wartet eine viel größere Bedrohung auf uns.

In den letzten Monaten ist es still geworden um die Klimakrise. Einflussreiche Initiativen wie Fridays For Future, die das Thema zuvor regelmäßig auf die Tagesordnung gebracht hatten, müssen sich im Zuge der Corona-Pandemie zunehmend einschränken: Demos werden verboten, Protestaktionen untersagt, Warnungen und Aufrufe gehen im Wust der Informationen einfach unter. Wichtige Entscheidungsträger*innen beschäftigen sich ausschließlich mit Impfstrategien, Lockdowns und Ausgangssperren – und das noch nicht einmal besonders effektiv. Die Menschen sind müde vom Hin und Her der Politik, sie möchten sich nicht mehr einschränken, hoffen auf den Moment, an dem alles wieder so wird wie früher. Es scheint, als spiele der Klimawandel keine Rolle mehr. Das Problem an der Sache: Ein Leben „wie früher“ wird es in Zukunft nicht mehr geben – vorausgesetzt, wir machen so weiter wie bisher. Die Temperaturen steigen, die Häufigkeit von schweren Unwettern und Hitzewellen nimmt zu, und trotz allem ist ein weiteres Jahr vergangen, in dem in Deutschland so gut wie nichts für die Eindämmung der Klimakrise getan wurde.

Manch eine*r mag während der Corona-Krise tatsächlich den Eindruck gewonnen haben, der Klimawandel hätte sich zurückgezogen und Platz gemacht für ein neues, komplizierteres Dilemma. Zwei ernsthafte Krisen gleichzeitig zu bewältigen, wäre schließlich auch etwas zu viel verlangt – dann wird die eine lieber gänzlich ausgeblendet. Nicht falsch verstehen: Selbstverständlich muss der Fokus momentan auf der Eindämmung der Corona-Pandemie liegen. Das bedeutet aber nicht, dass die Behandlung aller anderen Problemlagen einfach auf später verschoben werden kann. Genau das ist aber leider passiert – nicht nur in der Politik, sondern auch in den Köpfen vieler Menschen.