Klimawandel vor deiner Tür: Wie dir „Climate Stories Map“ die Augen öffnen will

Wenn du in Berlin oder Brandenburg lebst und die Auswirkungen des Klimawandels direkt vor deiner Haustür spürst, bietet die neue Climate Stories Map einen spannenden Anlaufpunkt. Diese Online-Karte ermöglicht es Nutzern, persönliche Beobachtungen und Erfahrungen mit Klimaphänomenen zu teilen. Die Karte wurde von Lina Pfeiffer, einer 22-jährigen Berlinerin und Klimaaktivistin, entwickelt. Sie sagt, es sei ihr Ziel gewesen, einen Überblick zu schaffen, der zeigt, wie viele Brennpunkte es in der Region bereits gibt. Pfeiffer studiert an der Universität Glasgow und hat dieses Projekt im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ins Leben gerufen.

Interaktive Karte gegen den Klimawandel

Auf der Karte kann jeder, ohne sich anmelden zu müssen, einen Eintrag hinterlassen, der beschreibt, welche Veränderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel beobachtet wurden. Diese werden durch blaue Markierungen dargestellt, die verschiedene Symbole tragen – je nachdem, um welche Art von Klimaphänomen es sich handelt. Themen wie Trockenheit, Luftqualität und Wasserknappheit sind nur einige der Kategorien, die Nutzer auswählen können.

Quelle: Climate Stories Map

Seit dem Start der Karte im März wurden laut Aussage von Pfeiffer bereits etwa 80 Erfahrungen geteilt. Die Studentin überprüft jeden Beitrag, um die wissenschaftliche Stichhaltigkeit zu gewährleisten, auch wenn sie zugibt, dass es schwer ist, den direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel zu bestätigen. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet, dass Pfeiffer dieses Tool als eine Möglichkeit sieht, den Menschen die realen Auswirkungen des Klimawandels näher zu bringen und sie zum Handeln zu motivieren.

„Ich wollte gerne etwas kreieren, wo man auf einen Blick sieht, wie viele Brennpunkte es schon in der Region gibt.“

Klimawandel spürbar machen

Die Inspiration für das Projekt kam Pfeiffer während eines Gesprächs über den sinkenden Wasserpegel des Seddiner Sees. Dieses Ereignis und die Tatsache, dass die Beobachtungen oft geografisch nah beieinanderliegen, haben laut Pfeiffer einen starken emotionalen Effekt auf die Nutzer. Sie hofft, dass die persönlichen Geschichten auf der Karte einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema Klimawandel bieten und die Dringlichkeit des Handelns verdeutlichen.

Pfeiffer, die schon länger in der Klimabewegung aktiv ist, betont die Bedeutung von direkten, emotional erfahrbaren Daten gegenüber abstrakten Informationen. Die Climate Stories Map soll nicht nur die aktuellen Zustände dokumentieren, sondern auch zum Handeln anregen. Langfristig plant sie, die Karte auf ganz Deutschland auszuweiten und weitere Funktionen hinzuzufügen. Ihr Ziel ist es nicht, mit dem Projekt Geld zu verdienen, sondern etwas Positives für die Gesellschaft und Umwelt zu bewirken.

„Es geht um den Zweck, hoffentlich damit etwas Gutes tun.“

Diese Initiative zeigt deutlich, wie digitale Tools genutzt werden können, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen und Gemeinschaften zu mobilisieren. Es ist ein Beispiel dafür, wie junge Menschen Technologie und Engagement kombinieren, um auf drängende globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu reagieren.

Gleich weiterlesen:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTikTok und Instagram!

Bild: Foto von Florian Wehde auf Unsplash; CC0-Lizenz