Künstler, die wir lieben: Edo Zollo spielt mit den Schatten Londons düsterer Nächte
Edo Zollo ist ein Fotograf, der in London lebt und tätig ist. In seinen Arbeiten geht es hauptsächlich um das Street Life in düsteren Londoner Nächten. Mit seinen Fotos schafft er es magische Momente, rätselhafte Personen und eine mystische Atmosphäre festzuhalten. In einem Interview hat erklärte er uns die Besonderheiten seines Arbeitens und was ihn nachts in London fasziniert.
Was war deine Inspiration für diese Serie?
Bevor ich full-time als Fotograf gearbeitet habe, musste ich über Jahre hinweg Nachtschichten arbeiten und so ist mein Zeitgefühl ziemlich auf den Kopf gestellt worden. Ich finde außerdem, dass ich besser in der Nacht arbeiten kann und da auch wacher und aktiver bin. Einmal war ich abends gelangweilt davon, drinnen vor dem Fernseher zu bleiben. Also ging ich raus und entdeckte das nächtliche London für mich.Die Stadt verändert sich nachts komplett: andere Geräusche und verschiedene Leute. Während des Tages fällt es mir in London schwer, mich zu konzentrieren und ich bemerke auch viel weniger, was um mich herum geschieht. Wenn nachts weniger Leute auf den Straßen sind, entsteht dadurch viel mehr Friede und Raum. Ich kann nach Linien und Schatten schauen, die so oft in meiner Arbeit eine wichtige Rolle spielen. London hat eine wahnsinnig tolle architektonische Landschaft und so schön es auch am Tag ist, kann man in der Nacht den schwarzen Himmel und die wenigen Lichter betonen.
Was macht für dich ein gelungenes Bild aus?
Die Nachbearbeitung eines Fotos ist sehr wichtig geworden, aber nicht immer notwendig. Manchmal hilft es auch durch manche Aspekte eines Shots, wie Kontrast oder Farben, eine Stimmung zu erschaffen, ein Gefühl zu verändern, um ein anderes Bild zu erzeugen. Ich selbst versuche immer den Ton meiner Bilder unheilvoll und schwach beleuchtet hinzubekommen und nutze Techniken, die ich durch jahrelange Erfahrung erarbeitet habe. Meinen Tipp für jeden Fotografen ist: Hab Vertrauen. Perfektioniere deine Prozesse und erschaffe deinen eigenen Style. Mach ihn zu deiner Handschrift.
Das Thema meiner Arbeiten ist immer verschieden und hat oft mit Geduld zu tun. Zum Beispiel zeigen meine Nacht-Bilder meistens kältere Farben, deutliche Linien und Schatten, die durch wenige Lichtquellen entstanden sind. Danach suche ich, wenn ich nachts unterwegs bin.
Was ist deine Intension hinter den Bildern?
Ich würde gerne, dass meine Bilder rätselhaft wirken, ein bisschen wie ein Fenster in eine andere Welt. Es gibt gewöhnlich ein Thema, aber ich würde gerne so wenig wie möglich darüber erfahren und dadurch eben meine eigenen Schlüsse daraus ziehen können, egal wie weit von der Wahrheit es ist. Kunst ist subjektiv und ich will, dass jeder Betrachter eine andere Idee oder Eingebung hat, was das Thema des Bildes ist. Ich kann zusätzlich versichern, dass meine Bilder nie in irgendeiner Weise gestellt sind. Ich kenne keines von meinen Modellen und will sie auch gar nicht kennen. Ich mag es Distanz zu bewahren und völlig anonym zu agieren.