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Dein Lachen verrät deinen sozialen Status im Freundeskreis

Wenn wir lachen, dann sind wir meistens gut drauf. Wir fühlen uns wohl und haben gerade etwas lustiges gehört oder gesehen. Normalerweise machen wir uns dann auch keine Gedanken darüber, wie wir lachen – sollten wir zumindest nicht. Wenn doch, geht es um die Frage, ob die Lache jetzt zu laut war, ob wir uns zu lange nicht eingekriegt haben oder ob es vielleicht sogar unangemessen war. Laut einer Studie sollten wir uns aber auch Gedanken darüber machen, was wir mit unserem Lachen über unseren sozialen Status aussagen.

Was unser Lachen aussagt

Laut dem Forscherteam hören andere Menschen an unserem Lachen nämlich, ob wir in einer Gruppe einen eher niedrigeren Rang haben oder einen höheren. Je nach unserem Stand verändert sich das Lachen und zeigt so anderen Leuten unterbewusst, auf welcher Stufe wir stehen.

Für die Studie wurde das Lachen von 48 Studenten einer Studentenverbindung untersucht. Dazu wurden sie in Gruppen eingeteilt: Immer zwei Männer, die erst vor einem Monat in die Verbindung eingetreten waren (und damit einen niedrigeren Status dort hatten) waren zusammen mit zweien, die schon länger als zwei Jahre in der Verbindung waren (denen somit ein höherer Status zugeschrieben wurde.) Die Gruppen wurden dann aufgefordert, sich gegenseitig zum lachen zu bringen.

Mächtige lachen anders als Personen mit einem niedrigen Status

Tatsächlich konnten die Forscher dann anhand des Lachens feststellen, wer einen niedrigeren Status und wer einen höheren besitzt. Die „Mächtigeren“ lachten nämlich lauter und enthemmter, aber auch in einer höheren Tonlage als die Personen mit einem niedrigeren Status. Die Forscher konnten also feststellen, dass sich das Lachen tatsächlich verschieden anhört. Was ihnen auch aufgefallen war, ist, dass Personen mit einem niedrigeren Status ihr Lachen je nach Situation viel mehr verändern als die Personen mit einem höheren Status. Waren die Neulinge der Studentenverbindung nämlich in der Position, dass sie gegen andere gestichelt hatten, dann veränderte sich auch ihr Lachen mehr in Richtung das einer höher gestellten Person. Für die machte es aber wenig Unterschied, in welcher dieser Positionen sie sich gerade befanden: ihr Lachen klang immer relativ ähnlich.

Andere Leute können dich anhand deines Lachens einschätzen

Im Anschluss spielten die Forscher die Aufnahmen des Lachens auch unbeteiligten Personen vor. Diese konnten anhand sehr kurzer Auszüge sehr genau entscheiden, ob der Lachende eine Person mit niedrigem oder mit hohem Status war. Das lässt sich zurückführen auf die sogenannten „thin slices“ unseres Verhaltens. Anhand kleiner Merkmale in unserem Verhalten, zum Beispiel wie wir das Gesicht verziehen, bekommen andere Menschen unterbewusst ein Bild von uns – und offensichtlich gehört dazu eben auch die Art, wie wir lachen. Denn Lachen ist, wie die Forscher betonen, eben nicht nur ein Mittel, um Freude auszudrücken, sondern auch eines, um zum Beispiel einem Streit den Ernst zu nehmen oder einfach eine Verbindung zwischen zwei Menschen zu schaffen. Und ganz ehrlich, ein bisschen lachen hat ja noch nie geschadet.

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Titelbild: Brook Cagle unter CC0 Lizenz