Armin Laschet

Emotionale Rede zu Überflutungen – und Laschet lacht

Seit Tagen beschäftigt Deutschland die Flutkatastrophe. Die Aufräumarbeiten dürften noch Tage, wenn nicht gar Wochen dauern. Ein Lichtblick ist dabei die große Anteilnahme. National wie international senden Menschen Hilfsgüter, spenden oder reisen selbst zu den am schwersten betroffenen Regionen. Behörden bitten, nicht auf eigene Faust in Katastrophengebiete zu reisen, da die Hilfe koordiniert werden müsse. Der Nürburgring wurde zum Logistikzentrum umfunktioniert. Auch Politiker*innen bekunden ihr Beileid und halten Reden vor Ort, um den Menschen Kraft zu geben.

So auch CDU-Chef und Kanzleraspirant Armin Laschet und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vergangenen Samstag in Erftstadt. Die 50.000-Einwohner-Gemeinde in NRW wurde von den heftigen Niederschlägen der vergangenen Tage besonders hart getroffen. Steinmeier drückte in einer Rede den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Die Rede wird aber von Laschet überschattet, der im Hintergrund auf einmal anfing fröhlich Witze zu machen und zu lachen.

Der 60-jährige Laschet versucht Krisenmanagement zu betreiben, ging es doch gerade erst wieder für seine CDU in den Wahlumfragen etwas bergauf. „Ich war den ganzen Tag unterwegs, es gab emotionale Begegnungen, die mich auch wirklich erschüttert haben. Und deshalb ärgere ich mich umso mehr über diese wenigen Sekunden.“ Und weiter: „Ich danke dem Bundespräsidenten für seinen Besuch. Uns liegt das Schicksal der Betroffenen am Herzen, von dem wir in vielen Gesprächen gehört haben.

Umso mehr bedaure ich den Eindruck, der durch eine Gesprächssituation entstanden ist. Dies war unpassend und es tut mir leid.“ 

Armin Laschet

Dass sich Laschet nur für den falschen Eindruck entschuldigt und nicht allgemein für das pietätlose Verhalten gegenüber den Betroffenen, befeuert Kritiker*innen nur noch mehr, wie auch Twitter zeigt. Dort befindet sich selbst zwei Tage nach dem Fehlverhalten des Kanzleraspiranten der Hashtag „#LautGegenLaschet“ in den deutschen Trends. Auch namenhafte Persönlichkeiten wie Comedian und TV-Moderator Klaas-Heufer-Umlauf schreibt: „Huhu, der Typ, der sich da im Hintergrund kringelig lacht, während der Bundespräsident über die Flutkatastrophe spricht, will übrigens Kanzler werden. Junge, Junge. 

In seiner Ansprache im WDR-Fernsehen am Sonntag betont Laschet die Unterstützung für Betroffene und bekräftigt Bemühungen, dem Klimawandel entgegenzuwirken. „Wir werden uns auf solche Ereignisse, die es im Klimawandel gibt, viel besser vorbereiten müssen – und wir müssen den Klimawandel noch ernsthafter bekämpfen, hier bei uns, aber auch weltweit, damit wir alle Chancen nutzen, die Klimakatastrohe zu verhindern.“

Inwiefern Wähler*innen diesen Fauxpas Armin Laschets bewerten, wird sich in den nächsten Wochen und spätestens am 26. September zeigen, wenn zu den Wahlurnen gebeten wird.  

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Bildquelle: CDU-Pressefoto