Liebeserklärung an: „Attack on Titan“

Es sind die kleinen Dinge, die uns den Alltag versüßen. Wir alle kennen diese kleinen Muntermacher, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder die guten Tage noch schöner werden lassen! Unsere Liebeserklärung bietet diesen Glücksmomenten eine Bühne.

Lieber Hajime Isayama, 

Und liebes WIT STUDIO: Euer Verdienst ist es, eine der großartigsten Adaptionen eines Mangas anzufertigen, die ich je gesehen habe. Unzählige Male hat es mir den Atem verschlagen. Wie oft habt ihr mich zur Weißglut getrieben, zum Weinen und zum Verzweifeln gebracht? Und wie oft habe ich mit den von euch zum Leben erweckten Charakteren gelacht, ihr Treiben mit Spannung verfolgt und mich gefreut, wenn sie ihre Ängste besiegt haben oder an scheinbar aussichts- und hoffnungslosen Situationen gewachsen sind. 

Der Schrecken, von ihnen beherrscht zu werden… 

In 2000 Jahren lebt die Menschheit hinter 50 Meter hohen Mauern, die ihnen Sicherheit vor der Gefahr von außerhalb bieten sollen – den Titanen. Deren einziges Ziel ist es scheinbar, Menschen zu fressen. Doch nach 100 Jahren des Friedens erscheint plötzlich ein kolossaler Titan, der selbst diese riesige Mauer überragt und beim Distrikt Shiganshina ein Loch in das gewaltige Bollwerk schlägt. Shiganshina, das ist die Heimat von Eren, der nach diesem Unglück schwört, die Titanen ein für alle Mal zu vernichten. Dazu will er sich dem Aufklärungstrupp anschließen: Den einzigen Leuten, die mutig (oder auch töricht) genug sind, die Mauern zu verlassen und in Titanengebiet einzudringen. 

Von da an entwickelt sich die Geschichte zu einer der spannendsten und herzzerreißendsten, die man erleben kann. Voller Geheimnisse, Verrat, Intrigen und dem Kampf der Menschheit ums Überleben, erzählt „Attack on Titan“ eine Geschichte von der Sehnsucht zur Ferne. Vom Wunsch, nicht wie in einem Vogelkäfig gefangen zu sein, sondern die Welt in all ihrer Pracht zu erleben und zu genießen. Der Kampf gegen die menschenfressenden Titanen, die dieser Freiheit im Wege stehen, wird zu einem Zermürbungskrieg, der viele Menschenleben fordert. Und ja, es sterben sehr viele Menschen im Laufe der Staffeln. Einige Tode berühren den Zuschauer mehr als andere, doch es artet nie in den für Hollywood typischen Metzelorgien aus. Keiner der auf dem Bildschirm dahinscheidenden Charaktere fühlt sich wie Kanonenfutter (oder wohl eher Titanenfutter) an. Jedem Tod wiegen eine Bedeutsamkeit und Dramaturgie bei, derer es andernfalls oft mangelt . Somit wirken Bildschirmtode sonst oft belanglos und berühren einen persönlich kaum. 

Isayama: Du hast es geschafft, eine Welt zu kreieren, in der ich mit jeder einzelnen Person mitfühle. Noch nie hatte ich so viel Angst um für die Geschichte eigentlich recht belanglose Charaktere. Selten habe ich so sehr mitgefiebert, wie wenn Erwin, Kommandant des Aufklärungstrupp, alles auf eine Karte setzt und seine Untergebenen auf eine Selbstmordmission schickt. Noch nie hat ein Einzelschicksal so sehr berührt. Dennoch findest du noch Platz für Hoffnung, für Liebe und für einzelne lustige Momente. Für letztere sorgen vor allem einige der Rekruten, allen voran vermutlich die Jägertochter Sasha Braus mit ihrem unkontrollierbaren Essenswahn, sowie die herrlich verrückte Hanji Zoe und der Reinlichkeitswahn des Hauptgefreiten Levi.