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Eine Liebeserklärung an: Den Dönermann

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!

Die Luft ist von Fett geschwängert, leicht schmatzend fährt das Messer über den Dönerspieß. Der behaarte Arm bewegt sich auf und ab, das Fleisch fällt wie dunkle Schneeflocken auf den Boden der Schale. Ach, Dönermann! Du Virtuose der kulinarischen Köstlichkeiten!

Er ist ein Retter in der Not! Wenn deine Beine schwer sind und der Magen knurrt, gibt er dir zu Essen. Wenn dein Kühlschrank am Sonntag leer ist, hat er auf. Nach einer durchzechten Nacht noch schnell einen Döner und dann ab ins Bett. Schön mit alles, Salat, Tsatsiki und bisschen scharf? Kein Problem. Egal zu welcher Tages- und Nachtzeit, er ist immer da. Eine Dönernacht geht bis früh morgens und hört eigentlich nie auf.

Es ist harte Arbeit, die diese Männer leisten. Am heißen Spieß schneiden, scharfe Messer in der Hand und spritzendes Fett. Sich gegen Betrunkene wehren und arbeiten bis spät in die Nacht, das ist kein leichter Job. Der Dönermann geht für unser Wohl jeden Tag richtig malochen. Er macht uns die Bäuche voll und zaubert ein breites Grinsen auf hungrige Gesichter.

Ein Grenzer zwischen den Kulturen

In Deutschland erfunden, verbindet der Döner türkisches Essen mit deutscher Kultur. Es ist fast wie bei Game of Thrones. Zwar trägt der Dönermann kein schwarz, gibt aber einen hervorragenden Grenzer ab. Er steht an der Dönermauer und wacht über unseren regelmäßigen Wechsel zwischen den Kulturen. Spielend leicht verbindet der Dönermann Orient und Abendland miteinander. Das ist keine leichte Aufgabe und, wie bei der Nachtwache, erledigt sie jeder auf seine Art und Weise. Der eine ist freundlich, der andere ruppig und kurz angebunden. Doch die meisten verstehen ihr Handwerk. Dabei ist es egal, ob er Deutsch kann oder nicht. Der Dönermann spricht seine eigene Sprache, bewegt sich zwischen Deutsch und Türkisch, während er Dürüm rollt, Brot röstet, Fleisch schneidet und Salat wirft. Die Menschen verstehen ihn und er sie. Da braucht es keine großen Worte.

Mehr Integration geht nicht

Der Döner ist ein wichtiges Stück deutsche Kultur und zeigt, wie sich Deutschland entwickelt hat. Von den Türken erfunden, hat sich dieses Essen fest in den deutschen Alltag integriert. Er ist ein Vorzeigeprodukt für Integration. Ein Produkt, das es ohne Dönermann nicht gäbe. Ohne ihn wären wir noch lange nicht so weit und würden die Graubrotstulle als deutsches Streetfood verkaufen.

Der Dönermann und seine Bude gehören mittlerweile zum Inventar jeder Groß- und Kleinstadt. Stellt euch mal ein Berlin ohne Dönerbuden vor. Ein Berlin ohne Multikulti und ohne Männer, die bereit sind, diese harte Arbeit auf sich zu nehmen. Das wäre verdammt langweilig.

Döner zu verkaufen ist also mehr als ein Job. Es ist eine Herausforderung, bei der du näher an der Gesellschaft bist, als jeder andere. Es gehört mehr dazu, als ein bisschen Fleisch zu schneiden und Brot zu rösten. Dönermann zu sein ist kein Zuckerschlecken. Wenn du also das nächste Mal einen Döner zum Mund führst, dann halte kurz inne, werde dir bewusst, was da in deiner Hand liegt und wer dir das ermöglicht hat: Der Dönermann, Arbeiter fürs Volk und Geschichtenschreiber deutsch-türkischer Essenkultur.

Vielen Dank lieber Dönermann! Danke, dass du uns immer satt machst, so hart arbeitest und dein Essen lecker ist. Nächstes Mal gibt es auch Trinkgeld.