Ein Lipödem macht Betroffenen das Leben zur Hölle.

Lipödem: „Iss´ doch einfach weniger“

Wenn der eigene Körper zum Gefängnis wird und man scheinbar nichts dagegen ausrichten kann. Tagtäglich erschwert die Krankheit Lipödem unzähligen Menschen das Leben.

In Deutschland waren im Jahr 2019 knapp drei Millionen Frauen an Lipödem erkrankt. Obwohl so viele Menschen darunter leiden, wird zu selten über die Thematik gesprochen und aufgeklärt. Stigmatisierung und Vorurteile von außen gehen häufig mit der Krankheit einher, die an sich schon belastend genug ist. Dieser Bericht soll dem mangelnden Verständnis und Unwissen um die Problematik ein Stück weit entgegenwirken.

Worum handelt es sich genau beim Lipödem? Das Lipödem bezeichnet eine Fettverteilungsstörung und wird mittlerweile als chronische Krankheit angesehen, die überwiegend bei Frauen vorkommt. Es führt zu einer unkontrollierbaren Ansammlung von Fett, insbesondere im Beinbereich, manchmal sind auch die Arme betroffen. Auf eine eindeutige Ursache konnten sich Expert*innen bis heute nicht einigen. Jedoch deuten Indizien daraufhin, dass hormonelle Veränderungen während der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren ein Grund für die Entstehung sein könnten.

In 85% der Fälle tritt das Lipödem in der Pubertät auf. Allerdings ist eine Diagnose oft nur schwer ausmachbar, da Betroffene die zugehörigen Symptome verschieden stark schildern. Zudem existiert noch immer keine apparative Diagnostik. Folglich kommt es häufig zu Fehldiagnosen oder die extreme Gewichtszunahme wird einfach durch schlechte Ernährung begründet.

Krankheitsbild und Symptome

Zu den Symptomen des Lipödems zählen zum Beispiel Schmerzen und Spannungsgefühle in Beinen und/oder Armen, sowie Schweregefühl. Zudem sind die körperlichen Proportionen auffällig. Die Beine erscheinen dann oftmals vergrößert im Gegensatz zum Oberkörper.

Das Lipödem tritt in Form unterschiedlicher Typen und Stadien auf. Jene drei Stadien stellen die Stufen der Dimension der Krankheit dar. Von anfangs gleichmäßiger Verdickung der Unterhautschicht bis hin zur Gewebeverhärtung und sogar Einschränkungen beim Gehen im letzten Stadium. Neben körperlichen Beschwernissen leiden Erkrankte auch psychisch darunter. Nicht selten haben sie mit einem geringen Selbstwertgefühl oder gar mentalen Krankheiten, wie einer Essstörung, zu kämpfen.